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Heilbronn: Zu Facebook-Party aufgerufen: 400 Euro Strafe

Heilbronn

Zu Facebook-Party aufgerufen: 400 Euro Strafe

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    Weil er über das soziale Netzwerk Facebook zu einer öffentlichen Party eingeladen hat, muss ein Jugendlicher 400 Euro bezahlen.
    Weil er über das soziale Netzwerk Facebook zu einer öffentlichen Party eingeladen hat, muss ein Jugendlicher 400 Euro bezahlen. Foto: dpa

    Facebook-Partys und ihre Folgen – eine Chronik

    Juni 2011: Auf ungewollte Art und Weise lädt die 15-jährige Thessa aus Hamburg-Bramfeld auf Facebook ein Millionenpublikum zu ihrem 16. Geburtstag ein und verspricht die „Party des Jahres“.

    Etwa 15.000 Menschen aus ganz Deutschland kündigen sich via Facebook an, 1600 kommen tatsächlich in das beschauliche Wohngebiet.

    Tessa selbst ist gar nicht zu Hause, die Eltern engagieren einen privaten Sicherheitsdienst, um das Haus abzusichern. Die Polizei ist mit vielen Beamten vor Ort, dennoch kommt es zu Ausschreitungen.

    Elf Personen werden wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Widerstand gegen die Polizei vorübergehend festgenommen.

    Im Landkreis Fürth lädt eine 14-Jährige zu einer Party ins Haus der Großeltern, die gerade verreist sind. 70 ungebetene Gäste kommen, randalieren und betrinken sich zum Teil bis zur Besinnungslosigkeit.

    In Wuppertal gerät ein kleines Straßenfest außer Kontrolle: 800 Leute folgen einem Aufruf bei Facebook und wollen mitfeiern. Die Lage eskaliert und die Polizei wird mit Feuerwerkskörpern beschossen. Bilanz: 41 Festnahmen und 16 Verletzte.

    23. Juli 2011: Im Saarland lädt ein 16-Jähriger irrtümlich öffentlich zu einer Hausparty. Er sagt die Party zwar wieder ab und verreist mit den Eltern. Trotzdem kommen bis zu 2000 Feierwütige und hinterlassen in dem Wohngebiet 50.000 Euro Schaden.

    30. Mai 2012: Rund 120 Jugendliche verabreden sich spät abends im Riemer Park in München, um einen Geburtstag zu feiern. Erst ein Großaufgebot der Polizei kann die Lage unter Kontrolle bringen.

    8. Juni 2012: Ein 18-Jähriger lädt 3000 Leute zu einer Party in die Wohnung eines gleichaltrigen Ebersbergers ein. 150 Jugendliche kommen, 30 von ihnen randalieren in der Wohnung des 18-Jährigen. Die Gruppe zieht danach durch die Ebersberger Innenstadt und randaliert dort ebenfalls.

    400 Euro Strafe muss ein Jugendlicher bezahlen, weil er zu einer öffentlichen Party aufgerufen hat. Der 17-Jährige hatte über das soziale Netzwerk Facebook am zu einer "Project X Party" am 21. Juli auf die Theresienwiese in Heilbronn eingeladen. Die Polizei kam ihm aber zuvor. Sie fand die Adresse des Jugendlichen heraus und lud ihn zu einer sogenannten "Gefährdenansprache" ins Jugenddezernat.

    Gedankenlose Nutzung des Internets

    Daraufhin hat der 17-Jährige die Party-Einladung zwar zurückgezogen, die 400 Euro Gebühren muss er aber trotzdem zahlen. Es handele sich um eine "gedankenlose Nutzung" des Internets. Bei solchen Partys gebe es oft Sachbeschädigungen oder Hausfriedensbrüche, teilte die Polizei am Dienstag mit.(AZ/dpa/lsw)

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