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Beaufort-Skala: Einteilung der Windstärke-Stufen erklärt

Naturphänomen

Beaufort-Skala: Einteilung der Windstärke-Stufen erklärt

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    Wind weht durch kahle Birken in Nordsachsen (Symbolbild).
    Wind weht durch kahle Birken in Nordsachsen (Symbolbild). Foto: Sebastian Willnow, dpa

    Jahrhunderte lang bemühten sich Menschen um die Kartografierung des Planeten Erde sowie der darauf befindlichen Gewässer. Sir Francis Beaufort war im 19. Jahrhundert Hydrograf der britischen Admiralität und dafür zuständig, Küstenlinien und Seegebiete heimischer und auch fremder Territorien für die Seemacht auszuloten. Das Thema Wind spielte hierbei eine wesentliche Rolle, als Naturgewalt hatte er damals das Potenzial, ganze Schiffsflotten in den Niedergang zu befördern.

    Die Beaufort-Skala ist ein von ihm maßgeblich mitbestimmtes Hilfsmittel, um die Windstärke anhand der spezifischen Auswirkungen zu ermitteln und in verschiedene Stufen zu unterteilen. Die zunächst auf Seewinde fokussierte Übersicht ist mittlerweile auf ländliche Gebiete übertragen und teilt den Wind in verschiedene Stärken einer Skala von 0 (Windstille) bis Stärke 12 (Orkan) ein.

    Ermittlung der Windstärke: Wie entstand die Beaufort-Skala?

    Bei der Beaufort-Skala handelt es sich also um ein verbreitetes System zur Beschreibung der Windstärke. Sie ist benannt nach Sir Francis Beaufort (1774–1857), der im heutigen Irland geboren wurde. Doch auch wenn die Windstufen-Skala nach ihm benannt ist: Der Brite ist nicht ursprünglicher Initiator der heute bekannten Windstärken-Einteilung. Vermutlich im Alter von 5 Jahren kam Beaufort erstmals mit einer einfachen Windskala des damaligen Hydrografen der „East India Company“ (Alexander Dalrymple) in Kontakt. Dessen Aufzeichnungen basierten Überlieferungen zufolge auf einer Tabelle des britischen Ingenieurs John Smeaton, der die Windstärken durch ihren Effekt auf Windmühlenflügel einteilte.

    Dalrymple machte diese zwölf Stufen umfassende Auflistung daraufhin in der Seefahrt bekannt. Die Windstärken-Skala reichte von 1 („schwacher Luftzug“) bis 12 („Sturm“), beinhaltete verschiedene Wellengänge und fand mehrfach in Logbüchern diverser Schiffe Anwendung wurde in Fachpublikationen veröffentlicht.

    Nachdem Francis Beaufort 1829 Hydrograf der Admiralität geworden war, gab er seine erweiterte Version der Skala an jene Personen weiter, die sich für eine Verbesserung der bestehenden See-Navigation interessierten. Im Jahr 1838 gab die britische Admiralität schließlich eine Anweisung heraus, mit der sie verbindlich eingeführt wurde. Jedoch trug jene Windskala weiter nicht den Namen Beaufort-Skala, stattdessen erfolgte angeblich die Bezeichnung „beigefügtes Schema“. Nach dem Tod des Kartografen und Admirals wurde auch in den Nachrufen auf Sir Francis Beaufort angeblich zunächst nirgends die von ihm optimierte Windskala erwähnt.

    Das sollte sich Anfang des 20. Jahrhunderts ändern: 1906 schuf der britische Wetterdienst die Version der Skala mit 13 Stufen (erstmals inklusive Windstille "0"), die als "Beaufort Scale" bekannt geworden ist und auf die jeweilige „Wirkung an Land“ erweitert ist. Fortan wurde die Beaufort-Skala in zahlreiche Wörterbücher und Enzyklopädien aufgenommen.

    Beaufort-Skala im Überblick: Stufen, Windgeschwindigkeiten, Auswirkungen

    Beaufort-Skala: Stufen zwischenzeitlich erweitert - heutige Verwendung

    Zwischenzeitlich gab es Unternehmungen, die damals konzipierte Beaufort-Skala auf mehr Stufen zu erweitern. Nachdem die World Meteorological Organization eine modifizierte Variante im Jahr 1970 wieder auf die traditionelle dargestellte Skala reduzierte, werden offenbar nur noch in Taiwan sowie auf dem von enormen Windstärken heimgesuchten chinesischen Festland genutzt. Dort ist die Windstärke 17 als "Super-Hurrikan" definiert (109–119 Knoten, 202–220 km/h Windgeschwindigkeit). Höchste Stufe ist "Hyper-Hurricane" mit ab 120 Knoten bzw. einer Windgeschwindigkeit von über 220 km/h.

    Insgesamt gilt: Es gibt von der Beaufortskala keine allgemein gültige, verbindliche Version. So erfolgt weltweit zuweilen eine Verwendung mit verschiedenen Auslegungen. Dem Vernehmen nach greifen Meteorologen daher ausschließlich in Notfällen auf die Beaufortskala zurück.

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