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Cloud Seeding in Dubai & Deutschland: Wie funktioniert Methode?

Wetter

Könnte Cloud Seeding für Unwetter in Dubai verantwortlich sein?

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    Beim Cloud Seeding wird Niederschlag aus den Wolken gepresst.
    Beim Cloud Seeding wird Niederschlag aus den Wolken gepresst. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Dubai steht aktuell unter Wasser, innerhalb von 24 Stunden hat es so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr. Hinzu kamen Hagel und Sturm. In Ras al-Chaimah, einer Stadt im Norden des Landes, ist laut Medienberichten ein 70-jähriger Mann ums Leben gekommen, als sein Auto von den Wassermassen mitgerissen wurde.

    Viele stellen sich nun die Frage, wie es in einem der trockensten Gebiete der Erde zu solch heftigen Regenfällen kommen kann. Einige Experten vermuten dahinter das sogenannte Cloud Seeding, eine Wettermanipulation zur Erzeugung künstlichen Regens durch sogenannte Wolkenimpfungen. Dabei bringen Flugzeuge chemische Wirkstoffe in Wolken aus, um die Bildung von Regen zu fördern. Doch andere Wissenschaftler widersprechen dieser These.

    Was ist Cloud Seeding?

    Um Regen zu erzeugen, brauchen Wolken winzige Wasser- oder Eiströpfchen. Beim Cloud Seeding werden mit Flugzeugen oder Bodenkanonen winzige Teilchen, meist Silberjodid, in Wolken eingebracht. Dadurch soll die Niederschlagsmenge oder -art verändert werden. So könnte Hagel gemildert oder Nebel aufgelöst werden. Die Teilchen fungieren als Kondensationskerne, an denen sich Wasser anlagert. Wenn die Tropfen groß genug sind, beginnt es zu regnen.

    Die Methode wurde in den 1940er-Jahren entwickelt und ab den 1960er-Jahren im Westen der USA populär. Dort soll die Technik hauptsächlich für mehr Schneefall sorgen.

    Wie wirksam ist Cloud Seeding?

    Es ist schwer zu beweisen, ob Cloud Seeding wirklich funktioniert, weil es in der Natur nie zwei identische Wolken gibt, die dann entweder geimpft oder nicht geimpft abregnen. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie funktioniert die Methode aber – zumindest – in der Theorie wirklich.

    Welche Länder nutzen Cloud Seeding?

    Obwohl die Wirksamkeit von Cloud Seeding nicht sicher ist, investieren Regierungen in von Dürre geplagten Regionen in die Technologie. Es ist bekannt, dass unter anderem China, Russland, die USA, Pakistan und auch Deutschland darauf setzen. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate betreiben Cloud Seeding, wie der Nationale Wetterdienst auf seiner Webseite bestätigt.

    Die Methode habe im US-Bundesstaat Utah im Jahr 2018 zu einem Anstieg der Wasservorräte um schätzungsweise zwölf Prozent beigetragen, heißt es in einer Analyse der dortigen Behörde für Wasserressourcen. Diese Analyse stützt sich jedoch auf Schätzungen, die von den Auftragnehmern vorgelegt wurden, die für das Cloud Seeding bezahlt werden.

    Könnte Cloud Seeding für Unwetter in Dubai verantwortlich sein?

    Die Wirkung von Cloud Seeding ist grundsätzlich begrenzt. Die Technik kann ohne Feuchtigkeit in der Atmosphäre nichts ausrichten. Zudem könnte die Methode nicht solche Regenmengen wie die in Dubai erzeugen. Darüber hinaus gab es Tiefs von der Sahara bis zum Indischen Ozean. Wettervorhersage-Modelle hatten diese auch bereits Tage vorher bereits vorausgesagt. Sollte das Cloud Seeding in Dubai zu den ohnehin existierenden Niederschlägen zusätzlichen Regen hervorgebracht haben, wäre der Effekt minimal gewesen. 

    Wie wird Cloud Seeding in Deutschland eingesetzt?

    In Deutschland wird Cloud Seeding betrieben. Gewitterwolken, die potenziell große Hagelkörner produzieren können, werden in einigen Landkreisen mit Silberjodid geimpft. Dadurch soll der Hagel gemildert werden.

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