Bei der Nachrichtenlage kriegst einen Vogel. Und überdies den Eindruck, dass bei den chinesischen Tierkreiszeichen der Wurm drin sein muss. Vergangene Woche erst hat China das Jahr des Hasen ausgerufen. Glaubt kein Mensch. Müsste heißen: Jahr des Bären.
Sappradi, macht der Kerl sich wichtig in diesem noch jungen Jahr. Wird in Serbien, Rumänien und Ungarn zum Wetterpropheten erhoben, der – so der Volksglaube – das Ende des Winters herbeizutapsen vermag. Entert am Wochenende die Bühne der Hamburger Elbphilharmonie und lässt sich großspurig nach einer Heldengestalt benennen, dabei fällt Samson zu 50 Jahren Sesamstraße auch nicht mehr ein als „Uiuiui!“
Der Schwarzbär in Colorado fand an der Fotofalle offenkundig viel Gefallen
Hat den Leuten damit aber offenkundig einen solchen Bären aufgebunden, dass sie bei der Nasa schon einen solchen zu erkennen glauben – und zwar auf den Bildern, welche eine Raumsonde gerade von der Mars-Oberfläche gemacht und zur Erde gefunkt hat. Der Mann im Mond ist also in Wirklichkeit ein Bär auf dem Mars.
Und jetzt die Krönung: Ein Schwarzbär hat in einem Naturpark in den USA so viel Gefallen an einer Fotofalle gefunden, dass er sich ungelogen an die 400 Mal hat ablichten lassen – mal frech, mal verträumt, mal herzig, mal na ja. Hauptsache: ein Selfie nach dem anderen.
Die Fotos sind ein paar Monate alt (jetzt ist ja Schlafenszeit), aber die Parkverwaltung hat eben erst zum digitalen Halali geblasen. Und morgen hat der Influencer-Bär dann 50 Millionen Follower bei Instagram. Willkommen in der Moderne.
Kannst darauf warten, bis Meister Petz aus dem Netz ins Nagelstudio latscht und Jeans mit Löchern trägt. Wie gesagt: Da kriegst einen Vogel.