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Julian Assange kommt nach Prozess frei sein: aktuelle News

WikiLeaks

Wende im Justizdrama: Julian Assange ist frei

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    WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist frei.
    WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist frei. Foto: Frank Augstein/AP, dpa

    Wikileaks-Gründer Julian Assange saß fünf Jahre lang in britischer Haft. Nun gibt es eine überraschende Wende. Nach Angaben von Wikileaks kam der 52-Jährige unbemerkt von der Öffentlichkeit aus dem Gefängnis frei und reiste aus Großbritannien aus. Das Portal veröffentlichte in der Nacht auf Dienstag ein Video, das zeigt, wie er am Londoner Flughafen Stansted ein Flugzeug besteigt.

    Julian Assange soll sich in Spionageskandal teils schuldig bekennen

    Der 52-Jährige ist einen Deal mit der US-Justiz, die zuvor auf eine Auslieferung des Australiers in die Vereinigten Staaten gepocht hatte, eingegangen. Assange handelte mit dem US-Justizministerium eine Vereinbarung aus, wonach er sich in dem Spionageskandal teils schuldig bekennt und ihm im Gegenzug eine weitere Haft in den USA erspart bleibt, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

    Inzwischen hat ein US-Gericht den Deal abgesegnet und Assanges Freilassung besiegelt. Das berichteten die BBC und der britische Guardian am Mittwoch (Ortszeit) übereinstimmend aus dem Gerichtssaal auf der Marianen-Insel Saipan, einem US-Außengebiet im Pazifik. Demnach kommt der 52-Jährige im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis nach seiner bereits in Großbritannien verbüßten Haft auf freien Fuß. Die zuständige Richterin Ramona Manglona sagte nach Angaben der anwesenden Reporter, Assange könne "den Gerichtssaal als freier Mann verlassen".

    Was wird Julian Assange vorgeworfen?

    Assange hatte 2010 Dokumente veröffentlicht, die belegen, dass es in Afghanistan und im Irak zu Kriegsverbrechen durch US-amerikanische Soldaten gekommen war. Diese Dateien waren ihm zugespielt worden. Die USA werfen Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im

    Seine Unterstützer sehen in ihm aber einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte und an dem nun ein Exempel statuiert werden soll. Sie halten die Strafverfolgung gegen ihn für einen Angriff auf die Pressefreiheit, weil Assange die ihm zugespielten Informationen lediglich veröffentlichte.

    Welche Strafe droht WikiLeaks-Gründer Julian Assange?

    Wäre Assange in den USA verurteilt worden, hätten ihm bis zu 175 Jahre Haft gedroht.

    Julian Assange vor Gericht: Wie ist der aktuelle Stand?

    Vor fast 14 Jahren begann in Stockholm ein Ermittlungsverfahren gegen Assange wegen eines "minderen Falles von Vergewaltigung". Zwei Frauen hatten ihn sexueller Vergehen beschuldigt. Die Strafverfolgung begann. Im Dezember 2010 stellte sich der Australier Scotland Yard und kam erstmals in Haft, weil die schwedische Regierung einen Auslieferungsantrag gestellt hatte. Er erhielt Haftverschonung gegen Kaution und flüchtete im Sommer 2012 in die ecuadorianische Botschaft. Dort wurde ihm politisches Asyl gewährt. Assange fürchtete, dass Schweden ihn weiter an die USA ausliefern würde, wenn er dorthin käme.

    Mehr als sechs Jahre hielt er sich in Ecuador auf. Im April 2019 gab die Regierung dem Druck der USA nach und Assange wurde von Scotland Yard in der Botschaft verhaftet und in das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Südosten Londons gebracht. (mit dpa)

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