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  3. Neom-Projekt & The Line: Eine Megacity in Saudi-Arabien

The Line
11.01.2023

Eine Megacity in der Wüste: Das steckt hinter dem Neom-Projekt

The Line ist das Herzstück des Neom-Projekts.
Foto: Balkis Press/ABACA

Mitten in der Wüste befindet sich das größte Bauprojekt dieser Zeit. Neom soll Saudi-Arabien in eine neue Zeit führen. Ein spektakuläres Projekt mit so mancher Ungereimtheit.

"The Line", die Linie. Ein Name, der ohne Probleme als Titel für einen neuen Hollywood-Film durchgehen könnte. Oder für eine neue Netflix-Serie. Tatsächlich gab es bereits Filme, welche diesen Titel trugen. Ein Action-Thriller aus dem Jahr 2009 und ein weiterer Thriller aus dem Jahr 2021. Mittlerweile wird der Begriff allerdings mit etwas anderem verbunden. Mit einem Projekt, das seinen Schauplatz fernab der Hollywood Hills hat, mitten in der Wüste. Genauer gesagt in der Wüste im Nordwesten von Saudi-Arabien. "The Line" ist ein Teil des Großprojekts Neom, welches als größtes Bauprojekt dieser Zeit gilt. Praktisch alles an Neom klingt nach Science-Fiction. Wie aus einem Film eben. 

Was ist das Neom-Projekt?

"Eine Vision, wie eine neue Zukunft aussehen könnte." Wenn es nach den Personen hinter dem gigantischen Bauprojekt geht, dann ist Neom nicht weniger als das. "Es ist ein Versuch, etwas zu tun, was noch nie zuvor getan wurde, und er kommt zu einer Zeit, in der die Welt frisches Denken und neue Lösungen braucht", kann man auf der offiziellen Website des Neom-Projekts lesen: "Einfach ausgedrückt: Neom wird ein Zielort sein, ein Zuhause für Menschen, die große Träume haben und Teil des Aufbaus eines neuen Modells für nachhaltiges Leben, Arbeiten und Gedeihen sein wollen."

Für das Neom-Projekt ist ein 26.500 Quadratkilometer großes Gebiet im Nordwesten Saudi-Arabiens vorgesehen. Die Planstadt soll damit auf einer Fläche entstehen, die größer als Hessen und fast so groß wie Belgien ist. Das Gebiet liegt am Nordufer des Roten Meeres. Dort soll eine riesige grüne Stadt entstehen. In der Megacity namens Neom sollen rund neun Millionen Menschen leben können. Der kalkulierte Investitionsumfang liegt bei 500 Milliarden US-Dollar. Wer investieren will, kann das direkt über die Internetpräsenz des Projekts tun. 

In einer Megacity sollen rund neun Millionen Menschen leben.
Foto: Balkis Press/ABACA

Neom soll urbane Nachhaltigkeit neu definieren, umweltfreundlich und emissionsfrei sein. Alles in der Megacity soll zu 100 Prozent von erneuerbaren Energien betrieben werden. Autos soll es nicht geben. Es gilt das Prinzip "Fußgänger zuerst". Alle wichtigen Einrichtungen sollen nur wenige Gehminuten entfernt sein. Wenn doch mal längere Strecken überwunden werden müssen, soll es Hochgeschwindigkeitszüge und womöglich sogar fliegende Taxis geben. Mobilität soll zum Grundstein werden. "Die Gemeinschaften werden auf einer physischen und digitalen Infrastruktur-Ebene aufgebaut, die wesentliche Versorgungs- und Transportdienste unter der Oberfläche integriert", steht auf der Website. 

Neben der Nachhaltigkeit soll bei Neom auch die Wirtschaft im Fokus stehen. Die Megacity will zu einem "Zentrum für Innovation" werden und weltweit etablierte Unternehmen anlocken. So sollen "bahnbrechende Technologien" erforscht, weiterentwickelt und vermarktet werden. Alles, "um den menschlichen Fortschritt zu beschleunigen". 

Wann wird Neom fertig?

Der Bau von Neom begann bereits im Jahr 2015. Damals still und heimlich. Erst zwei Jahre später wurde das Projekt offiziell vorgestellt. Zunächst wurde eine unbefestigte Militärpiste in einen internationalen Flughafen verwandelt. Dieser ist Ausgangspunkt für die weiteren Baumaßnahmen. Über den "Neom Airport" sollen vor allem Waren und Arbeitskräfte eingeflogen werden. Hin und wieder werden von dem Flughafen aber auch Linienflüge nach London, Dubai, Riad, Jeddah und Amman angeboten. Dadurch können beispielsweise Experten ins Land gebracht werden, welche das Neom-Projekt zur Realität werden lassen sollen. Auch einige Deutsche sind unter ihnen. Ihre Expertise reicht von der Stadtplanung bis hin zur Unterhaltung, Kultur und Mode. Auch deutsche Unternehmen sind vertreten. Thyssenkrupp soll beispielsweise die weltweit größte Wasserstofffabrik für das Neom-Projekt bauen. 

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Alle autonomen Projekte sollen in Neom von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Es sollen trotzdem rund 380.000 Arbeitsplätze entstehen. Investitionen in das Neom-Projekt sind auf bis zu 30 Jahre ausgelegt. Die Megacity soll in Teilen aber schon deutlich früher funktionieren. Im Jahr 2029 sollen die Asien-Winterspiele in Neom stattfinden. Das gab das asiatische Olympiakomitee bekannt. Eine überraschende Entscheidung. Schnee sucht man in und um das Gebiet derzeit noch das ganze Jahr über vergeblich. Die erste Bauphase des Großprojekts soll dann ein Jahr später abgeschlossen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen etwa 320 Milliarden Euro geflossen sein. 2030 könnte in Neom dann zur feierlichen Eröffnung die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Saudi-Arabien hat sich gemeinsam mit Ägypten und Griechenland als Austragungsort beworben. 

Wer steht hinter dem Neom-Projekt und "The Line"?

Hinter dem größten Bauvorhaben der Welt steht vor allem ein Mann: der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman. Laut Sebastian Sons vom Center for Applied Research in Partnership with the Orient (CARPO) ist Neom ein "Symbol nach außen und nach innen". Der Saudi-Arabien-Kenner wird vom RND wie folgt zitiert: "International will der Kronprinz damit die Öffnung des Landes und eine gewisse gesellschaftliche Liberalisierung signalisieren, um Investoren anzulocken. In Saudi-Arabien selbst will sich bin Salman als Macher präsentieren, der jungen Leuten Modernität verspricht."

Der Kronprinz, der seit 2022 auch Premierminister von Saudi-Arabien ist, will ohne Zweifel Fortschritt und Weltoffenheit suggerieren. In einem Land, das gerade bei diesen beiden Themen schon lange ein Problem hat. Der 37-Jährige selbst setzte bereits einen Generationenwechsel in Gang, doch international steht bin Salman schwer in der Kritik. Er wird unter anderem für die Ermordung und Zerstückelung von Jamal Ahmad Khashoggi verantwortlich gemacht. Er soll den Tod des kritischen Journalisten 2018 angeordnet haben. Ein Jahr, nachdem er das Neom-Projekt enthüllte. Mit diesem will der Kronprinz Saudi-Arabien in die Moderne führen. Das Geschäft mit Öl soll der Vergangenheit angehören. Die Zukunft soll das Geschäft mit erneuerbaren Energien sein. 

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman will sein Land mit dem Neom-Projekt in eine neue Zeit führen.
Foto: Saudi Press Agency, dpa

Neom-Projekt: The Line, Sindalah, Trojena und Oxagon als Teilprojekte

Das Großprojekt Neom ist in vier Teilprojekte gegliedert. Das wohl bekannteste davon ist "The Line". 

  • The Line: Auf einer Länge von 170 Kilometern und einer Breite von 200 Kilometern soll mitten in der Wüste eine futuristische Stadt entstehen. Wenn man sich Modelle von "The Line" ansieht, dann hat man das Gefühl, dass ein riesiges Raumschiff mitten in der Wüste gelandet ist. Hier sollen die neun Millionen Menschen größtenteils leben. "Keine Straßen, Autos oder Emissionen, sie wird mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben und 95 Prozent des Landes werden als Naturland bewahrt. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben Vorrang vor dem Transport und der Infrastruktur, anders als bei herkömmlichen Städten", wird das Projekt auf der Neom-Website beschrieben.
  • Sindalah: Eine Insel als Luxus-Reiseziel im Roten Meer.
  • Trojena: Das Gebirge von Neom. Hier sollen Skipisten und Wanderrouten entstehen.
  • Oxagon: Halb auf dem Meer gelegen, soll hier die Industrie von Neom beheimatet sein.

Wo wird The Line gebaut? Und wie viele Menschen sollen in The Line leben?

The Line beginnt direkt am Roten Meer und zieht sich durch das Gebiet, welches für das Neom-Projekt vorgesehen ist. Das Teilprojekt stellt die zentrale Säule des Großprojekts dar, da in der Megacity ein Großteil der Menschen leben soll. Die Bevölkerungsdichte soll bei 260.000 Menschen pro Quadratkilometer liegen. Zum Vergleich: München kommt auf 4.700 Personen pro Quadratkilometer.

The Line sieht in den Entwürfen so aus, als wäre ein Raumschiff in der Wüste gelandet.
Foto: Balkis Press/ABACA

Neom-Projekt: Probleme und Kritik

Viele Kritiker setzten direkt am Auftraggeber an. Kronprinz Mohammed bin Salman hat Blut an den Händen, ist eine der Meinungen. Er zeigte sich immer wieder als skrupelloser Machthaber – auch im Zuge des Neom-Projekts. Zehntausende Beduinen sollen im Zuge des Projekts zwangsumgesiedelt worden sein. Proteste wurden mit der Todesstrafe bestraft. Die Situation der Gastarbeiter könnte während der Bauphase zudem der in Katar rund um die WM 2022 gleichen. 

Das Neom-Projekt bringt auch politische Probleme mit sich. Im Bauplan taucht eine Brücke über die Straße von Tiran auf. Sie teilt Saudi-Arabien und die ägyptische Sinai-Halbinsel. Um den Bauplan umzusetzen, müsste Saudi-Arabien daher zunächst einen jahrzehntealten Streit mit Ägypten über die Inseln Tiran und Sanafir beilegen. Auch Israel müsste dem Bau der Brücke zustimmen. 

Und dann fragt sich auch noch, wer in Neom leben will. Der Plan ist es offenbar, Menschen aus aller Welt in die Megacity zu locken. Neom soll den Status einer autonomen Region bekommen, die wohl westlich orientierte Regelungen und Gesetzte bekommt. Auf die islamische Scharia als Recht haben wohl wenige Menschen aus dem Westen Lust. Das wiederum könnte dazu führen, dass im Rest des Landes Unruhen ausbrechen. Es ist ein kontroverses Projekt, das in zahlreichen Facetten an einen Science-Fiction-Film erinnert.

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