Ein 79-Jähriger, der seinen hustenden Bettnachbarn in einer Pflegeeinrichtung in Berlin-Neukölln erdrosselt hat, ist zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den Angeklagten am Donnerstag des Totschlags schuldig.
Der Senior sei im Juli 2018 nach drei schlaflosen Nächten zum Bett des 77 Jahre alten Geschädigten gegangen, habe ihm einen Bademantelgürtel um den Hals gelegt und zugezogen, begründeten die Richter am Donnerstag. Es sei eine spontane Tat gewesen. Juristisch sei von einem minderschweren Fall auszugehen.
Angeklagter gestand die Tat: "Habe das ständige Husten nicht mehr ertragen"
Der Angeklagte hatte gestanden und erklärt, er habe das "ständige Husten" des 77-Jährigen nicht mehr ertragen. Obwohl er sich mehrfach beschwert habe, sei er nicht in ein anderes Zimmer verlegt worden.
Das Gericht ging davon aus, dass der nach einem Schlaganfall teilweise gelähmte und nicht vorbestrafte Angeklagte zur Tatzeit vermindert schuldfähig war. Der Staatsanwalt hatte fünfeinhalb Jahre Haft gefordert. Der Verteidiger stellte keinen konkreten Antrag. (dpa)