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Öko-Test: Öko-Test: Einige Weinblätter sind voll mit Pestiziden

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Öko-Test: Einige Weinblätter sind voll mit Pestiziden

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    Einige Weinblätter sind bei den Untersuchungen von Öko-Test durchgefallen - mit teilweise erschreckenden Ergebnissen.
    Einige Weinblätter sind bei den Untersuchungen von Öko-Test durchgefallen - mit teilweise erschreckenden Ergebnissen. Foto:  Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Regelmäßig testet Öko-Test Lebensmittel auf diverse Rückstände. Diesmal waren es Weinblätter - ungefüllt und gefüllt. Die Ergebnisse sind teilweise erschreckend. Alle Informationen finden Sie im Artikel.

    Schon einmal vorweg: Bei den Untersuchungen von Öko-Test waren 19 Pestizide über dem Grenzwert. Zwei davon sind von der EU verboten oder nicht mehr zugelassen. Acht waren besonders bedenklich. Öko-Test lässt die Untersuchungen eigenen Angaben zufolge "fassungslos" zurück, denn manche Weinblätter haben aufgrund der vielen Pestizide eine "unterirdische" Qualität.

    Pestizide in Weinblättern: Einige hätten so gar nicht verkauft werden dürfen

    Ungefüllte Weinblätter unterliegen gesetzlichen Rückstandshöchsmengen an Pestiziden, die nicht überschritten werden dürfen. In einigen Produkten wurden so hohe Belastungen nachgewiesen, dass diese laut Öko-Test gar nicht hätten verkauft werden dürfen.

    Bei den gefüllten Weinblättern ist die Situation komplizierter, denn auch dafür gibt es Rückstandshöchsmengen, allerdings für Weinblätter und Reis gesondert. Die Höchstmengen für Reis sind dabei deutlich höher, als die für Weinblätter, daher hat Öko-Test beide Komponenten getrennt voneinander untersuchen lassen. Allerdings gibt es hier das Problem, dass sich die Pestizide der einen Komponente auf die andere übertragen haben können. Die Konsequenz ist, dass es daher kaum Untersuchungen von gefüllten Weinblättern gibt, da die Bewertung sehr kompliziert ist.

    Bei den gefüllten Weinblättern fand Öko-Test in einem Produkt neun Pestizide, die die jeweiligen Rückstandshöchstmengen überschritten haben. Insgesamt waren es 17 verschiedene Pestizide, zwei davon sind in der EU verboten oder nicht mehr zugelassen. Die Blätter allerdings stammen aus der Türkei, wo die Pestizide nicht verboten sind. Der Import ist legal.

    Pestizide in Weinblättern: Entweder gar keine Pestizide oder voller Pestizide

    Auch einige andere Produkte erhielten den Stempel "ungenügend", denn sie enthalten jede Menge Pestizide, die teilweise über den Rückstandshöchstmengen liegen.

    Aber es gibt auch Grund zur Freude, denn nicht alle Produkte sind bei den Untersuchungen durchgefallen. Einige Produkte enthalten überhaupt keine Pestizide.

    Die meisten Produkte stammen nicht aus Griechenland

    Auch wenn das Etikett der Weinblätter die blau-weiße Flagge Griechenlands zeigt und das griechische Wort für gefüllte Weinblätter "Dolmadakia" darauf zu lesen ist, stammen die meisten der getesteten Produkte aus der Türkei oder aus China, schreibt Öko-Test .

    Solange auf der Verpackung irgendwo zu lesen ist, dass die "Primärzutaten" nicht aus Griechenland stammen, ist das erlaubt. Schon der Hinweis "Nicht-EU" reicht dafür aus.

    Einige Hersteller halten diese Vorgabe allerdings nicht ein. Der Hersteller Krini etwa wirbt auf seinem Produkt "Krini Handgewickelte Dolmadakia" mit griechischen Farben und der Aufschrift "Diese authentische Spezialität habe ich für Sie in Griechenland ausgesucht". Dabei fand Öko-Test heraus, dass die Weinblätter auch aus China und der Reis aus Italien kamen. Laut Öko-Test geht das so nicht und das Produkt dürfte so nicht verkauft werden.

    Übrigens: Öko-Test rät auch vom Kauf bunter Ostereier im Supermarkt ab. Zudem wurden auch einige Lippenstifte und Körperbutter bemängelt.

    Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels hatten wir geschrieben, dass „die Weinblätter aus China kommen“. Das trifft laut Hersteller nur in Ausnahmefällen zu und wurde daher korrigiert. Die Weinblätter stammen laut Hersteller grundsätzlich aus Griechenland. Bei höherer Nachfrage oder schlechter Ernte kann es jedoch sein, dass auf andere Herkunftsländer zurückgegriffen wird, wie zum Beispiel China.

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