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Razzia bei Yacht von russischem Oligarchen Usmanow

Steuerhinterziehung

Razzia bei Yacht von russischem Oligarchen Usmanow

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    Oligarch Alischer Usmanow wird eine besondere Nähe zu Putin nachgesagt.
    Oligarch Alischer Usmanow wird eine besondere Nähe zu Putin nachgesagt. Foto: Juri Kochetkow, dpa (Archivbild)

    Seit Dienstagmorgen läuft eine Razzia auf der Luxusyacht "Dilbar" von Alischer Usmanow. Beamte der Sonderkommission "Ukraine", bestehend aus Ermittlern des Bundeskriminalamts und Steuerfahndern aus Nordrhein-Westfalen befinden sich auf dem 155 Meter langen Schiff und suchen dort nach Hinweisen auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche.

    Die Yacht, die rund 600 Millionen Dollar wert ist, gehört der auf den Caymans gemeldeten Navis Marine Limited. Als Russland die Ukraine überfiel, wurde die "Dilbar" seit Monaten im Trockendock der Lürssen Werft in Hamburg gewartet. Aufgrund der Sanktionen gegen den Putin-nahen Usmanow verhinderten die deutschen Behörden, dass das Schiff deutsche Gewässer verlassen konnte. Kürzlich wurde es nach Bremen überführt, wo aktuell die Razzia stattfindet.

    Die Luxusyacht "Dilbar" des russischen Oligarchen Usmanow ist 155 Meter lang.
    Die Luxusyacht "Dilbar" des russischen Oligarchen Usmanow ist 155 Meter lang. Foto: Christian Charisius, dpa (Archivbild)

    Usmanow: Vergangene Woche Untersuchung in seinem Anwesen am Tegernsee

    Am vergangenen Mittwoch durchsuchten Deutsche Behörden Wohn- und Geschäftsräume des russisch-usbekischen Oligarchen in Rottach-Egern am Tegernsee. Über dem Anwesen mit der Hausnummer 12 sollen Anwohnerinnen und Anwohner zunächst ein Summen gehört haben. Dann war eine Drohne zu sehen gewesen, welche die Razzia einläutete.

    Usmanow wird der Steuerhinterziehung verdächtigt

    Usmanow soll sich seit dem Jahr 2016 häufig in seiner Villa in Rottach-Egern aufgehalten haben. Seine Aufenthalte dauerten teilweise länger an, weswegen die deutschen Behörden nun davon ausgehen, dass der Geschäftsmann in Deutschland steuerpflichtig gewesen sein könnte. Eine Steuererklärung hat er offenbar nicht eingereicht.

    Die Staatsanwaltschaft München II verdächtigt Usmanow daher der Steuerhinterziehung. Die eingeschalteten Fahnder sollen nun die weltweiten Geschäftsbeziehungen von Usmanow durchleuchten. Dadurch soll geklärt werden, ob Usmanow Steuern hinterzogen hat und in welchem Umfang, falls sich der Verdacht erhärten sollte.

    Usmanow wird Nähe zu Putin nachgesagt

    Usmanow wird eine besondere Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt, der jüngst die Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte ausgerufen hat. Von diesem erhielt er auch den Verdienstorden für das Vaterland III. Grades. Laut dem Forbes-Magazin besitzt der 69-Jährige das beträchtliche Vermögen von 14,6 Milliarden Euro. Das meiste Geld hat er durch ein Firmenimperium in der Stahl- und Metallindustrie verdient. Usmanow hielt auch Anteile am Londoner Fußball-Klub Arsenal London, verkaufte diese im Jahr 2018 aber für rund 600 Millionen Euro.

    In den Ermittlungen werden derartige Geschäfte eine Rolle spielen. Es soll geklärt werden, ob Usmanow auf sein Einkommen Steuern in Deutschland hätte zahlen müssen. Der in Usbekistan geborene Milliardär steht auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Sein Vermögen in der EU ist seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine eingefroren. Dagegen will Usmanow juristisch vorgehen.

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