Und dann sind da diese Dinge, von denen wir uns einfach nicht trennen können. Obwohl sie seit Jahrzehnten weitgehend unbeachtet vor sich hin stauben. Obwohl wir wissen, dass sie wohl nie wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden.
Sie sind wie alte Freunde, die wir aus den Augen verloren haben und von denen wir doch wissen, dass es sie noch gibt. Jetzt werden Sie vielleicht sagen, dass sei ganz schön großes Pathos für so ein kleines Auto. Aber für viele von uns gehört das Bobby-Car nun mal zu diesen unveräußerlichen Erinnerungsstücken.
Das rote, schnickschnacklose Ding, das vor 50 Jahren erstmals auf der Nürnberger Spielwarenmesse auftauchte, hat alle Zeiten überdauert, weil es sich in unsere Herzen gefahren hat.
Einmal den Vordermann weghupen wie Papa!
Einmal an den lahmen Dreiradlern vorbeirauschen und das Nachbarsmädchen beeindrucken. Einmal bergab den Eltern davonsausen und bei der Vollbremsung die neuen Schuhe ruinieren. Einmal den Vordermann weghupen wie Papa – ein analoges Kinderleben auf der Überholspur, die große Freiheit.
Das Bobby-Car, das bis heute im fränkischen Burghaslach vom Band läuft, machte uns zum „King of the Spielstraße“. Das Rattern der Plastikräder wurde für Generationen von Mädchen und Jungs zum Soundtrack ihrer Kindheit.
20 Millionen Bobby-Cars hat der Hersteller aus Franken schon produziert
Mehr als 20 Millionen Bobby-Cars hat der Hersteller Big inzwischen produziert. Viele wurden verschenkt, vererbt, auf Flohmärkten verkauft oder fielen eines Tages durch die TÜV-Prüfung in Opas Werkstatt. Aber noch viel mehr erzählen auf staubigen Dachböden die Geschichte einer anderen Zeit, von der wir uns einfach nicht trennen können.