Bidens Akten-Affäre wird für die Republikaner zum Geschenk
Plus Für die neue rechte Mehrheit im US-Repräsentantenhaus ist das oberste Ziel die Sabotage der Regierungspolitik. Mit der Akten-Affäre liefert ihnen Präsident Biden unfreiwillig Munition.
Etwas hat sich verändert auf dem Washingtoner Kapitolshügel. Man spürt es bald, wenn man das Longworth-Bürogebäude an der Independence Avenue betritt und sich von dort durch das Labyrinth unterirdischer Gänge zum Plenarsaal im Südflügel des Kongress-Tempels vorarbeitet. "Yes! We're open", verkünden jetzt rote Schilder an den Türen vieler Abgeordnetenbüros – ein Hinweis auf die angeblich neue Transparenz und die Abschaffung aller Corona-Restriktionen durch die frisch vereidigte republikanische Parlamentsmehrheit. Aus einigen Zimmern dringt ein ungewohnter Zigarrengeruch nach draußen, seit das Rauchen erlaubt wurde. Der größte Auftrieb aber herrscht vor Raum 1117, wo Reporter und Fotografen dem prominentesten republikanischen Parlamentsneuling auflauern: Er heißt George Santos und hat seine Herkunft, seine Religion und seinen gesamten beruflichen Werdegang frei erfunden.
Man könnte nun unbemerkt mit einer Waffe ins Repräsentantenhaus marschieren
Am Eingang des großen Sitzungssaals des Repräsentantenhauses sind die Metalldetektoren abgebaut worden. Man könnte jetzt also unbemerkt mit einer Waffe in den Saal marschieren. Drinnen sind die meisten Bänke nach dem chaotischen Wahlmarathon in der Auftaktwoche inzwischen leer.
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