Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Coming out: Nach Belästigungs-Vorwürfen: Kevin Spacey outet sich als schwul

Coming out

Nach Belästigungs-Vorwürfen: Kevin Spacey outet sich als schwul

    • |
    Kevin Spacey ist ein weiterer Star, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Nun hat er sich auf Twitter als schwul geoutet.
    Kevin Spacey ist ein weiterer Star, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Nun hat er sich auf Twitter als schwul geoutet. Foto: Evan Agostini, dpa (Archivbild)

    US-Schauspieler Kevin Spacey ("American Beauty", "House of Cards") hat sich als schwul geoutet. "Ich habe mein ganzes Leben über Männer geliebt und romantische Begegnungen mit ihnen gehabt, und jetzt entscheide ich mich dafür, als schwuler Mann zu leben", schrieb der Oscarpreisträger in der Nacht zu Montag auf Twitter.

    Angeblicher sexueller Übergriff: Kevin Spacey outet sich als schwul

    Vor dem Bekenntnis Kevin Spaceys hatte der Schauspieler Anthony Rapp ("A Beautiful Mind", "Star Trek: Discovery") seinen älteren Branchenkollegen eines sexuellen Übergriffs beschuldigt. Er selbst sei bei den Vorgängen 14 Jahre alt gewesen, Spacey schon 26.

    Kevin Spacey habe ihn im Jahr 1986 nach einer Party in seinem New Yorker Apartment auf sein Bett gelegt und sei auf ihn gestiegen, sagte der heute 46-jährige Rapp Buzzfeed News. Er habe sich aus der Umklammerung "herauswinden" können und die Wohnung verlassen.

    Spekuliert Spacey auf die Ablenkung vom Thema?

    Auf Twitter antwortete Kevin Spacey, er könne sich an den Vorfall "ehrlich nicht erinnern". "Aber wenn ich mich damals so verhalten habe, wie er es beschreibt, dann schulde ich ihm die aufrichtigste Entschuldigung für etwas, das zutiefst unangemessenes betrunkenes Verhalten gewesen wäre."

    Die Äußerungen des Oscarpreisträgers stießen zunächst vor allem auf Kritik. "Es interessiert mich nicht, ob Kevin Spacey schwul ist. Es interessiert mich eher, warum wir sexuelle Orientierung mit der Belästigung eines Minderjährigen zusammenführen. Bleibt beim Thema", schrieb etwa die Autorin und Aktivistin Ashlee Marie Preston auf Twitter. 

    "Es fühlt sich ein bisschen eklig an, dass du eine Geschichte, die sich um das/die Opfer drehen sollte, zu einer Geschichte über dich selbst machst", schrieb der für die Demokraten kandidierende Jungpolitiker Jordan Thompson, der zugleich die Vermutung anklingen ließ, dass es weitere Opfer Spaceys geben könne.

    Anthony Rapp sprach nicht mehr mit Kevin Spacey über angeblichen Vorfall

    Zu den wenigen positiven Kommentatoren auf Spaceys Aussagen gehörte der Chef des Film- und Musikstudios Allied Artists. "Wenn wahr, sprechen Affekthandlungen unter Alkoholeinfluss für übermäßige Hingabe, nicht für übergriffiges Verhalten", schrieb Kim Richards. An Spacey gewandt: "Du bist gut und anständig, verdienst Vergebung."

    Dem Interview zufolge hat Rapp den Vorfall über die Jahrzehnte mit zunehmend ungutem Gefühl mit sich herumgeschleppt und nie wieder mit Spacey darüber gesprochen. Im Zuge der Weinstein-Enthüllungen fühle er sich nun verpflichtet, seine Stimme zu erheben, sagte der 46-Jährige Buzzfeed News

    Spacey schrieb, es tue ihm leid, dass Rapp dies all die Jahre mit sich herumgetragen habe. "Diese Geschichte" habe ihn ermutigt, auch die "anderen Dinge" über sein Leben zu berichten, fuhr Spacey fort. dpa/sh/AZ

    Lesen Sie auch:

    Der Fall Weinstein: Der Filmboss, die Macht und der Missbrauch

    Umfrage: 43 Prozent der Frauen wurden sexuell belästigt

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden