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Xavier Naidoo: Entschuldigung in Video für Verschwörungstheorien

Entschuldigung bei Fans

Xavier Naidoo: "Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet"

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    Die Erde ist eine Scheibe, Corona eine Lüge: Xavier Naidoo war ein prominenter Verschwörungstheoretiker. Nun bittet er um Verzeihung.
    Die Erde ist eine Scheibe, Corona eine Lüge: Xavier Naidoo war ein prominenter Verschwörungstheoretiker. Nun bittet er um Verzeihung. Foto: Alexandra Wey/Keyston, dpa

    Verschwörungstheorien und rechtes Gedankengut: Xavier Naidoo steckte jahrelang tief in der Querdenker-Szene. In einem Video entschuldigte er sich nun – der Grund dafür: der Ukraine-Krieg.

    "Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue": Das, was Xavier Naidoo am Dienstagabend in die Kamera sagt, ist eine Überraschung für fast alle. Denn: Der Sänger war jahrelang Vertreter von Verschwörungstheorien. Die Erde sei eine Scheibe, Corona eine Lüge, ja selbst vor rechten Gedanken machte er keinen Halt.

    Bundesverfassungsgericht: Naidoo darf als Antisemit bezeichnet werden

    Er stand den Reichsbürgern und der QAnon-Bewegung nahe. 2020 trennte sich RTL von ihm als Jury-Mitglied der Sendung "Deutschland sucht den Superstar" – wegen Rassismus-Vorwürfen, die er zurückwies. Ende 2021 urteilte das Bundesverfassungsgericht dann, dass Xavier Naidoo als Antisemit bezeichnet werden darf.

    Putins Krieg rüttelte ihn wach

    Nun das Video mit einer Stellungnahme zu seiner Vergangenheit – und vor allem: mit einer Distanzierung. Wachgerüttelt habe ihn der Ukraine-Krieg: Seine Frau: eine Ukrainerin. "Und aus diesem wunderschönen Land musste ich jetzt Familie und Freunde rausholen, weil dort Angst und Schrecken herrschen."

    Naidoo habe sich gefragt, wie das alles passieren konnte. Und dabei habe er sich auch mit seiner eigenen Vergangenheit beschäftigt. "Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe."

    Naidoo: "Auf der Suche nach der Wahrheit verrannt"

    Er entschuldigt sich für seine "verstörenden Äußerungen" – bei seiner Familie, seinen Freunden, seinen Fans. "Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue."

    Er hätte sich auf der Suche nach der Wahrheit verrannt, versucht er das zu erklären, woran er die letzten Jahre geglaubt hat. Dabei habe er den Bezug zur Realität verloren: "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage. Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen."

    Insbesondere distanziert er sich von rechten und verschwörerischen Gruppen, sagt Naidoo weiter. "Ich stehe für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus sind mit meinen Werten nicht vereinbar."

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