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Spinnen: Auf diese 10 Spinnen stoßen Sie am häufigsten in Haus und Garten

Spinnen

Auf diese 10 Spinnen stoßen Sie am häufigsten in Haus und Garten

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    Wo bleibt die Beute? Eine Gartenkreuzspinne lauert in ihrem Netz.
    Wo bleibt die Beute? Eine Gartenkreuzspinne lauert in ihrem Netz. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Dieser ungebetene Besuch lässt nicht wenige Menschen erschauern: Spinnen richten sich auch in Gebäuden häuslich ein und scheren sich dabei selbstredend nicht darum, was die Eigentümer davon halten. Zuletzt mehrten sich etwa die Sichtungen der Nosferatu-Spinne.

    Doch auch viele andere Gattungen suchen sich ihr Zuhause im Inneren. Kaum mehr Begeisterung wird Achtbeinern entgegengebracht, die im eigenen Garten auftauchen. Dabei sind die Insekten durchaus nützlich. In diesem Text werden zehn Spinnen vorgestellt, die in Haus oder Garten angetroffen werden können.

    Große Winkelspinne wohnt in einer trichterförmigen Röhre

    Laut NABU ist die Große Winkelspinne vor allem in Wohnungen und Kellern anzutreffen. Sie hockt demnach tagsüber zumeist völlig regungslos in ihrer trichterförmigen Wohnröhre in Ecken oder Winkeln menschlicher Behausungen. Ansonsten taucht sie häufig in Badezimmern auf, die als ihr Jagdrevier bezeichnet werden. Staubsauger sind für manche Menschen hier ein Rettungsanker.

    Die Große Winkelspinne – in der Wissenschaft auch als Tegenaria atrica oder Eratigena atrica bekannt – ist weder giftig noch gefährlich und kann eine Körperlänge von zehn bis 16 Millimetern erreichen. Imposant ist ihre Beinspannweite von bis zu zehn Zentimetern. Ihr Biss ist spürbar, aber wirkungslos.

    Sie ernährt sich von Insekten und Asseln. Ihre Beutetiere fängt die Große Winkelspinne, die ursprünglich nur in Europa und den angrenzenden Gebieten vorkam, mit einem über dem trichterförmigen Schlupfwinkel gewebten Deckennetz aus mehreren Lagen von Fangfäden. Wohl fühlt sie sich auch an Efeu bewachsenen Hausmauern, in Gartenhäuschen oder in Garagen.

    Große Zitterspinne macht ihrem Namen bei Berührungen alle Ehre

    Die Große Zitterspinne ungefährlich und nützlich beim Vertilgen von lästigen Insekten, berichtet der NABU. Zwar ist noch nicht bekannt, wo genau sie herstammt, in Europa ist der Achtbeiner aber eher in den südlichen Gebieten zu Hause. Mittlerweile hat sie sich jedoch auch im Norden ausgebreitet und "ist heute in fast jedem Haus zu finden".

    Dabei bevorzugt sie Keller und ruhige Ecken in der Wohnung. Auffällig seien auch ihre teils großflächigen Netze – gerade, wenn diese verlassen und nach einiger Zeit verstaubt seien. Die Große Zitterspinne besitzt einen zweigeteilten Körper, womit sie sich deutlich vom Weberknecht abhebt, mit dem sie oft verwechselt wird.

    Der Name ist auf ihre Reaktion auf Störungen und Berührungen zurückzuführen. Denn daraufhin schwingt sie in ihrem Netz heftig hin und her, was einem Zittern gleichkommt. So vertreibt die Große Zitterspinne auch potentielle Räuber.

    Die Tiere messen lediglich sieben bis zehn Millimeter und wirken an einigen Stellen durchsichtig. Ihre Beine können bis zu fünf Zentimeter lang werden. Während Männchen an ihren Tastern große Geschlechtsorgane aufweisen, fehlen diese bei den Weibchen, die dünne und beinartige Taster am Kopfende besitzen. Die Große Zitterspinne eignet sich demnach auch als Terrarientier.

    Zebraspringspinne braucht nur einen Spinnfaden für die Jagd

    Die Zebraspringspinne liebt es laut NABU warm und sonnig, weshalb sich die Tiere in Häusern aufhalten, aber auch Felsen oder Zaunpfähle bewohnen. Für den Menschen ist sie nützlich, weil sie Fliegen, Käfer und Stechmücken erlegt. Ihr lateinischer Name lautet Salticus scenicus.

    Die Tiere werden vier bis sieben Millimeter groß. Ihr Name ist auf ihr Äußeres und ihr Jagdverhalten zurückzuführen: Den Hinterleib zieren schwarz-weiße Streifen, ihre Beute fängt sie im Sprung. Zwar baut sie keine Fangnetze, doch nutzt sie einen Spinnfaden als Sicherheitsleine bei der Jagd, wenn sie sich auf die Insekten stürzt.

    Schon beim ersten Anblick fallen neben den genannten Streifen auch ihre zwei großen vorderen Augen auf, die der NABU mit einer Sonnenbrille vergleicht. Diese verhelfen der Zebraspringspinne, um farbig und dreidimensional zu sehen. Sechs weitere Augen ermöglichen es auch, nach hinten zu schauen.

    Nosferatu-Spinne macht sich auch in Deutschland breit

    Immer häufiger taucht neuerdings die Nosferatu-Spinne in Deutschland auf. Dabei stammt der auch Zoropsis spinimana gerufene Achtbeiner aus südlicheren Gefilden. Doch dank des Klimawandels vergrößerte sie ihr Territorium deutlich weiter in den Norden.

    Für Menschen ist ihr Biss in der Regel ungefährlich, wie der NABU schreibt. Dieser lasse sich hinsichtlich der Schmerzen mit einem leichten Wespenstich vergleichen. Zudem beißt die Nosferatu-Spinne nur zu, wenn sie gereizt wird.

    Die Art gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen und ihr Körper kann bei einer Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern knapp zwei Zentimeter lang werden. Ihren Namen verdankt die Nosferatu-Spinne dem Muster auf ihrem Hinterleib, denn dieses erinnert Beobachter an den Vampir aus den gleichnamigen Filmen.

    Die Tiere können sich dank ihrer speziellen Haare an den Beinen sogar an senkrechten Glasscheiben festhalten. Für die Jagd braucht die Nosferatu-Spinne keine Netze, vielmehr verfolgt sie laut NABU ihre Beute und stößt dann blitzartig vor. Allerdings webt sie ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst aus Kräuselfäden ein und bewacht dieses Gebilde.

    Gerade in den kälteren Monaten zieht sie sich in Deutschland in Gebäude zurück, womit die vielen Sichtungen während des Winters zu erklären sind. In wärmeren Gefilden hingegen soll sie lichte Wälder bevorzugen und sich tagsüber unter Steinen oder Rinde verstecken.

    Gartenkreuzspinne zählt zu den größten Spinnen in Deutschland

    Bei der Gartenkreuzspinne gibt es einen deutlichen Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen, wie der BUND Naturschutz in Bayern e.V. berichtet. Demnach werden erstere bis zu zehn Millimeter groß, zweitere können bis auf 17 Millimeter anwachsen. Damit gehört die Art zu den größten Spinnen in Deutschland, doch gefährlich kann sie für den Menschen nicht werden.

    Anzutreffen sind die Tiere vor allem in Gärten, an Waldrändern oder an Zäunen. Sie bauen ein Radnetz, das in vielen Fällen 50 Zentimeter groß ist, in der dicht gewebten und mit Klebetröpfchen versehenen Fangspirale bleiben Mücken, Blattläuse, Fliegen und andere Beutetiere hängen.

    Tagsüber lauert die Gartenkreuzspinne in der Mitte des Netzes auf Beute. Mindestens jeden zweiten Tag erneuert sie dieses, weil an den Klebetröpfchen auch Staub und Pollen aus der Luft hängenbleiben, das alte Exemplar verputzt sie dann. Es kommt nicht selten vor, dass der Achtbeiner sein Netz an einem Fenster baut, was Beobachtungen erleichtert.

    Speispinne fängt Beutetiere mithilfe von Klebstoff

    Wie die Nosferatu-Spinne ist auch die Speispinne eigentlich im Mittelmeerraum heimisch, lässt sich mittlerweile aber auch in Deutschland nieder. Wie natur-in-nrw berichtet, ist das Tier hierzulande vor allem in Gebäuden anzutreffen, vornehmlich in Wohnhäusern.

    Männchen werden zwischen drei und vier Millimeter groß, Weibchen zwischen vier und sechs. Die Speispinne, die in der Wissenschaft Scytodes thoracica gerufen wird, verfügt über sechs Augen, die paarweise angeordnet sind. Sie besitzt in zwei Bereiche unterteilte Giftdrüsen. So kann sie ein Gemisch aus Gift und Klebstoff produzieren, mit dem Beutetiere an einer Unterlage festgeklebt werden. Dieser Achtbeiner kommt also ohne Fangnetz aus.

    Da die Spinne sehr kurzsichtig ist, ortet sie ihre Beute über sehr empfindliche Sinneshaare am vorderen Beinpaar. Den Klebstoff kann die Speispinne bis zu zwei Zentimeter weit spucken, und zwar "in zickzackförmigen hin- und hergewundenen Schleifen". Ist das Beutetier am Untergrund festgeleimt, versetzt sie ihm einen Giftbiss und saugt es aus.

    Weberknecht kann seine Beine bei Gefahr abwerfen

    Vom Weberknecht gibt es weltweit 4000 verschiedene Arten, wie GEO schreibt. In Mitteleuropa sind demnach 110 beheimatet. Laut NABU sind es allein 40 in Deutschland. Im Unterschied zu Spinnen sind bei ihnen Vorder- und Hinterkörper miteinander verwachsen, womit das Tier kompakt und kugelig wirkt. Sie selbst bilden eine eigene Unterordnung der Spinnentiere.

    Die Augen des Weberknechts sind erhöht auf kleinen Hügelchen angeordnet. Männliche Tiere besitzen sogar einen Penis, was es bei Spinnen nicht gibt. Bei Berührungen reagiert er schonmal, indem ein Bein abgeworfen wird, um sich vor einem möglichen Fressfeind in Sicherheit bringen zu können.

    Einige Arten werden bis zu 22 Millimeter groß, andere gerade einmal zwei. Weberknechte – auch Opiliones genannt – haben Stinkdrüsen, über die sie bei einem Angriff ein übelriechendes Sekret absondern können. Damit können Fressfeinde gelähmt oder sogar getötet werden. Sie ernähren sich vor allem nachts von kleinen Gliederfüßern, totem Kleingetier und pflanzlichen Materialien.

    Ammen-Dornfinger beißt selten aber hart zu

    Der Ammen-Dornfinger ist laut NABU die einzige in Deutschland heimische Spinnenart, deren Kieferklauen stark genug sind, die menschliche Haut zu durchdringen. Zum Glück sind die Exemplare sehr scheu und beißen nur dann zu, wenn sie sich wirklich bedroht fühlen. Das Gift, das Ammen-Dornfinger beim Biss injizieren, ist zwar nicht tödlich, kann aber sehr unangenehme Folgen haben.

    Ein Biss einer Ammen-Dornfinger-Spinne soll sich anfühlen wie ein Wespenstich, schreibt der NABU. Kurze Zeit nach dem Biss setzt ein stechender Schmerz an der Bissstelle ein, es kann zu Schwellungen und Rötungen kommen. Seltenere Folgen sind Fieber, Kreislaufversagen oder Erbrechen, spätestens nach drei Tagen sollten die Symptome aber wieder verschwunden sein.

    Der Ammen-Dornfinger kommt ursprünglich aus dem Süden Europas, früher war nördlich der Alpen keine dieser Spinnen aufzufinden. Seit den 1950er-Jahren hat sich die Tierart jedoch auch in Deutschland niedergelassen und fühlt sich dank des Klimawandels auch wohl hier. Am liebsten halten sich die Spinnen in hohem Gras auf, wo sie sich verstecken können. Bei Spaziergängen auf Wiesen sollte man also Ausschau nach ihnen halten. Auch an Wegrändern kann man sie manchmal finden.

    Grüne Huschspinne – das Alien auf deutschen Wiesen

    Ein besonderer Hingucker ist die einzige in Deutschland freilebende Spinne der Gattung der Riesenkrabbenspinnen, die Grüne Huschspinne. Sie stammt laut NABU eigentlich aus den Tropen, hat sich aber mittlerweile in Deutschland niedergelassen. Sie ist besonders in Gräsern oder Büschen zu finden, sonnige Waldränder mag sie auch sehr gern.

    Die Grüne Huschspinne ist für Menschen ungefährlich, schreibt der NABU. Sie ist auch nicht besonders groß, die größeren Weibchen werden nur bis zu 15 Millimeter groß. Was die Grüne Huschspinne so interessant macht, ist – wie der Name schon verrät – ihre fast neongrüne Färbung. Während Weibchen einen gänzlich grünen Körper mit einem gelblichen Fleck am Hinterkörper besitzen, sehen Männchen sehr besonders aus. Ihr Körper ist ebenfalls grün, der Hinterkörper ist aber leuchtend rot und gelb gestreift. Ihr Anblick erinnert mehr an einen Fantasy-Film als an eine deutsche Wiese.

    Europäische Schwarze Witwe – Die Verwandte der Horror-Spinne

    Auch in Europa gibt es eine Schwarze Witwe, die mit ihren 15 Millimetern Körperlänge die größte hiesige Kugelspinne ist. Äußerlich ähnelt sie den anderen Vertreterinnen ihrer Gattung, sie hat einen samtigen, schwarzen Körper mit knallig roten Flecken auf dem Hinterleib. Die Weibchen der Europäischen Schwarzen Witwe können mit ihrem Biss die menschliche Haut durchdringen, was zu großen Schmerzen führen und in manchen Fällen auch gefährlich sein kann.

    Wie gefährlich, darüber ist man sich in der Forschung im Unklaren. Frühe Beschreibungen der Europäischen Schwarzen Witwe sprachen von einem tödlichen Gift für den Menschen, in der näheren Vergangenheit wurde diese Gefahr abgestritten, manche Wissenschaftler verglichen ihren Biss mit dem Stich einer Wespe. Man geht davon aus, dass etwa fünf von 1000 Bissen der Europäischen Schwarzen Witwe unbehandelt zum Tod führen.

    Schmerzhaft ist ihr Biss auf jeden Fall. Die Symptome sind in den meisten Fällen Schweißausbrüche und Übelkeit, manchmal auch Erbrechen, Fieber und Bluthochdruck. Die Symptome halten bis zu vier Tage an und die häufig auftretenden Schmerzen können so stark sein, dass Opfer nicht schlafen können. Die gute Nachricht: Anders als häufig popkulturell kolportiert, sind Europäische Schwarze Witwen nicht sehr angriffslustig und beißen nur in größter Not zu.

    Auch bei der Verbreitung gibt es Grund zur Ruhe: Die Europäische Schwarze Witwe kommt besonders in wärmeren Regionen Europas vor, nördlich von Istrien endet ihr Verbreitungsgebiet. In Deutschland kommt sie nur sehr selten vor, wie der NDR schreibt. Wer aber Urlaub in südlicheren Teilen Europas macht, sollte bei Spaziergängen durch Graslandschaften aufpassen, hier halten sich die Spinnen gerne auf.

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