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Wohnen: In Bayern reicht Mindestlohn nicht für Durchschnittsmiete

Wohnen

In Bayern reicht Mindestlohn nicht für Durchschnittsmiete

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    Die Durchschnittsmieten in Bayern sind für Mindestlohnempfänger  zu teuer.
    Die Durchschnittsmieten in Bayern sind für Mindestlohnempfänger zu teuer.

    In Bayern reicht der Mindestlohn auch bei Vollzeitjobs nicht aus, um ohne weitere staatliche Hilfe oder Einkünfte die aktuellen durchschnittlichen Mietkosten zu bezahlen. Laut einer unserer Redaktion vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Linke-Fraktion liegen die durchschnittlichen Mietkosten für einen Ein-Personen-Haushalt im Freistaat um gut zehn Prozent über der Schwelle, ab der ein Anspruch auf zusätzliche Hartz-IV-Hilfe besteht.

    Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl kritisiert die Regierungspolitik als ungerecht.
    Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl kritisiert die Regierungspolitik als ungerecht. Foto: Arne Immanuel Bänsch, dpa

    Vor allem in den bayerischen Städten reicht der Mindestlohn demnach nicht aus, um die Lebenshaltungskosten ohne weitere Einkünfte oder Sozialleistungen zu decken.

    1.552 Euro reichen in Bayern nicht zum Leben ohne Stütze

    Der Bundesregierung zufolge verdient ein Mindestlohnempfänger mit einer durchschnittlichen tariflichen Arbeitszeit von 37,7 Wochenstunden 1.552 Euro. Damit kein dabei Anspruch auf Harz-IV-Leistungen bestehe, dürften nach Abzüge aller Abgaben, Freibeträge und des sozialgesetzlichen Regelbedarfs „die angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung höchstens 423 Euro monatlich betragen“, erklärte das Bundesarbeitsministerium. Tatsächlich liegen die durchschnittlichen Kosten für Unterkunft und Heizung in Bayern nach Angaben des Ministeriums bei 467 Euro.

    Linken-Fraktionsvize Ferschl: "Da läuft etwas gewaltig schief"

    Die stellvertretende Linken-Fraktionschefin Susanne Ferschl, die die Anfrage gestellt hatte, kritisierte die Entwicklung scharf: „Wenn Beschäftigte von einem Vollzeitjob nicht mehr leben können und zusätzlich zum Amt müssen, um ihre Miete zahlen zu können, läuft etwas gewaltig schief, das hat rein gar nichts mit Leistungsgerechtigkeit zu tun“, sagte die Linken-Arbeitsexpertin unserer Redaktion.

    „Der Mindestlohn ist zu niedrig und die Mieten sind zu hoch – das ist das Ergebnis einer verfehlten Arbeits- und Sozialpolitik der Bundesregierung“, betonte Ferschl. „Der Mindestlohn muss endlich auf ein armutsfestes Niveau von 13 Euro angehoben und die Tarifbindung gestärkt werden, es muss wieder zur Regel werden, dass der Lohn zum Leben reicht“, forderte Ferschl. Die beschlossene Anhebung um zehn Cent auf 9,60 Euro in der Stunde ändere nichts an der Schieflage

    Auch in Augsburg reicht der Mindestlohn nicht aus

    Am höchsten sind in Bayern die städtischen Wohnkosten der Bundesregierung zufolge in München mit 597 Euro, gefolgt von Lindau (488 Euro), Ingolstadt (485 Euro), Regensburg (478 Euro), Nürnberg und Augsburg (jeweils 454 Euro).

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