Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Geständnis: Attentäter von Halle hätte mehr Menschen töten wollen

Geständnis

Attentäter von Halle hätte mehr Menschen töten wollen

    • |
    Der schwerbewaffnete rechtsextremistische Attentäter Stephan B. hatte versucht, in die Synagoge von Halle einzudringen, wo gerade das Fest Jom Kippur gefeiert wurde.
    Der schwerbewaffnete rechtsextremistische Attentäter Stephan B. hatte versucht, in die Synagoge von Halle einzudringen, wo gerade das Fest Jom Kippur gefeiert wurde. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild, dpa

    Der Attentäter von Halle hat laut einem Medienbericht in seinem ausführlichen Geständnis bedauert, zu wenige Menschen getötet zu haben und außerdem die falschen. Als er die deutschen Namen seiner Opfer gehört habe, sei er zusammengezuckt, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung. Er habe es in erster Linie auf Juden abgesehen gehabt. Dann sei er auf "Nahöstler" in einem Dönerladen ausgewichen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äußerte sich dazu am Montag auf Anfrage nicht.

    Stephan B. hatte am 9. Oktober versucht, in der Synagoge von Halle ein Blutbad anzurichten. Dort hatten sich die Menschen versammelt, um den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu feiern. Als B. an der Synagogentür scheiterte, erschoss er erst eine 40 Jahre alte Passantin und dann in einem nahen Dönerladen einen 20 Jahre alten Kunden. Andere Opfer wurden verletzt, oder sie konnten nur knapp entkommen. Dabei filmte B. sich und übertrug alles live im Internet.

    Attentäter hatte brutale Videos auf dem Computer gespeichert

    Es wird erwartet, dass die ermittelnde Bundesanwaltschaft in den nächsten Tagen Anklage gegen den 28-Jährigen erhebt. Sie wirft ihm zweifachen Mord und versuchten Mord in mehreren Fällen vor.

    B. habe den Ermittlern stolz davon erzählt, wie er sich seine Waffen selbst zusammengebaut habe, hieß es in dem Bericht. Um sich die nötigen Chemikalien besorgen zu können, habe er seine Zinnfiguren für 4000 Euro über die Internet-Plattform Ebay verkauft. B. habe auf seinem Computer zahlreiche Videos gehabt, in denen zu sehen sei, wie Menschen auf brutalste Art umgebracht werden. Einer dieser Filme soll zum Beispiel zeigen, wie Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zwei türkische Soldaten bei lebendigem Leib verbrennen. (dpa)

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden