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Frankreich: Autofahrer rammt sechs Soldaten

Frankreich

Autofahrer rammt sechs Soldaten

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    In diesem Wagen wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.
    In diesem Wagen wurde der mutmaßliche Täter festgenommen. Foto: afp

    Nach einer Autoattacke auf Soldaten nahe Paris mit sechs Verletzten haben die französischen Behörden Terrorermittlungen eingeleitet. Der mutmaßliche Täter wurde Stunden nach dem Angriff bei einer wilden Verfolgungsjagd in Nordfrankreich angeschossen und festgenommen, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen terroristisch motivierter Mordversuche auf.

    Die Soldaten wurden am Mittwochmorgen kurz vor acht Uhr im nordwestlich an Paris angrenzenden Levallois-Perret angegriffen. Ein Personenwagen rammte die Männer, die an der „Sentinelle“-Operation beteiligt sind, mit dem die französische Regierung seit den islamistischen Anschlägen in Paris im Jahr 2015 die Terrorgefahr im eigenen Land bekämpft.

    Innenminister Gérard Collomb sagte, das Auto habe sich den Soldaten erst langsam genähert und dann beschleunigt, „um sie rammen zu können“. Der Minister sagte weiter: „Wir wissen, dass es Absicht war und kein Unfall.“ Bürgermeister Patrick Balkany sagte, das Auto habe auf die Soldaten gewartet und sei dann auf sie zugerast.

    Von den sechs verletzten Soldaten erlitten drei „schwerere“ Verletzungen, schwebten aber nicht in Lebensgefahr, wie Verteidigungsministerin Florence Parly mitteilte. Später stellte sie klar, es handle sich nur um Kratzwunden an Armen.

    Die Polizei leitete umgehend nach der Attacke eine Großfahndung nach dem Fahrzeug ein. Am frühen Nachmittag wurde der Wagen auf einer Autobahn zwischen den nordfranzösischen Städten Boulogne-sur-Mer und Calais aufgespürt. Bei einer Verfolgungsjagd rammte der Flüchtende mindestens einen Wagen. Spezialeinheiten der Polizei eröffneten das Feuer, konnten das Tatfahrzeug stoppen und den Mann festnehmen. Der 36-jährige Verdächtige soll Algerier und nicht vorbestraft sein, hieß es aus Ermittlerkreisen. Französischen Medien zufolge heißt der Mann Hamou B. Seine Wohnung in der Pariser Vorstadt Sartrouville sowie jene von Personen in seinem Umfeld wurden gestern durchsucht. (afp, biho)

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