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BLIKK-Studie: Wie Smartphones schon Säuglinge und Kinder krank machen

BLIKK-Studie

Wie Smartphones schon Säuglinge und Kinder krank machen

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    Wenn Kinder ständig am Handybildschirm hängen, steigt das Risiko von Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche - so das Ergebnis einer aktuellen Studie.
    Wenn Kinder ständig am Handybildschirm hängen, steigt das Risiko von Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche - so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Foto: Jens Kalaene, dpa (Symbolbild)

    Schon für Säuglinge wird die übermäßige Nutzung von Smartphones inzwischen zum Problem: Wenn Mütter während des Stillens ständig auf den Bildschirm starren, dann trinken oder schlafen die Babys schlechter. Bindungsstörungen können die Folge sein, wenn die Eltern während der Betreuung ihrer Kleinkinder digitale Medien nutzen. Und schon 70 Prozent der Kinder im Kindergartenalter spielen heute mehr als eine halbe Stunde täglich selbst am Smartphone – meist an dem der Eltern. Das hat oft gravierende Folgen: Die Kinder werden zappelig, leiden unter Konzentrationsstörungen und sind in ihrer Sprachentwicklung gestört.

    Studie: Smartphone-Nutzung fördert Konzentrationsstörungen bei Kindern

    Übermäßiger Konsum von digitalen Medien gefährdet die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen massiv, so lautet das Fazit der Blikk-Studie, die Marlene Mortler (CSU), die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, gestern in Berlin vorgestellt hat. Für die Studie hatten rund 80 Kinderärzte aus ganz Deutschland im Rahmen der vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen bei fast 6000 Kindern den Zusammenhang von Mediennutzung und Gesundheit erfasst. Und dabei erhebliche Risiken festgestellt: Schon bei einem täglichen Smartphone-Gebrauch von einer halben Stunde etwa steigt bei Acht- bis 13-Jährigen das Risiko von Konzentrationsstörungen auf das Sechsfache des üblichen Werts. Motorische Hyperaktivität, das sogenannte Zappelphilipp-Syndrom, kommt bei Zwei- bis Fünfjährigen mit einem Smartphonegebrauch von einer halben Stunde täglich zweieinhalb Mal so oft vor wie normalerweise. Für

    Die Verfasser der Studie sehen angesichts der wachsenden Probleme vor allem die Eltern in der Pflicht. Diese müssten Vorbilder sein, doch Kinderärzte berichten etwa davon, dass Mütter und Väter ihren quengelnden Kindern im Wartezimmer Handy-Videos zur Beruhigung vorspielen.

    Kinder sollten verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones lernen

    Die Studie wolle die digitalen Medien nicht generell verdammen. Es gehe angesichts der Risiken aber darum, Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang damit zu vermitteln. Dazu geben die Autoren konkrete Empfehlungen: So sollten sich Kinder bis sechs Jahren allenfalls in Begleitung der Eltern und nicht länger als eine halbe Stunde am Tag mit Smartphone oder Tablet beschäftigen. Unbeaufsichtigt im Internet unterwegs sollten Kinder ohnehin nicht sein.

    Ein eigenes Handy sei frühestens ab zwölf sinnvoll. Mit älteren Kindern und Jugendlichen sollten Eltern eine Art Vertrag über den erlaubten Umfang der Mediennutzung abschließen. Und dessen Einhaltung auch konsequent kontrollieren. Achten müssten Mütter und Väter auch auf handyfreie Zonen, etwa bei den Mahlzeiten. Und auf genügend „echte“, gemeinsame Erlebnisse: „Öfter mal Paddeln statt Daddeln und Kicken statt Klicken.“

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