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Bürgerkrieg: Libyen: Straßenschlachten in Tripolis

Bürgerkrieg

Libyen: Straßenschlachten in Tripolis

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    Bei den Kämpfen rund um die Stadt Al-Sawija im Westen wurden nach einem Augenzeugenbericht im Sender Al-Arabija 13 Menschen getötet. dpa
    Bei den Kämpfen rund um die Stadt Al-Sawija im Westen wurden nach einem Augenzeugenbericht im Sender Al-Arabija 13 Menschen getötet. dpa

    Tausende Demonstranten gingen nach dem Freitagsgebet in der City und in einigen Vororten auf die Straße. Sie forderten den Rücktritt des Tyrannen. „Gaddafi ist der Feind Allahs!“ und „Nieder mit Gaddafi!“ riefen die Menschen.

    Einige Demonstranten verbrannten die unter Gaddafis Herrschaft eingeführte grüne Nationalflagge. Milizen und Soldaten lösten mit Tränengas, Plastikgeschossen und Knüppeln die Demonstrationen auf. Auch über Schüsse mit scharfer Munition wurde berichtet.

    Im Stadtteil Tajura, eine der Hochburgen der Opposition in Tripolis, zerrissen die Demonstranten große Gaddafi-Fotos und reckten die rot-schwarz-grüne Flagge der Revolutionsbewegung in die Höhe. Der britische Sender BBC berichtete über unglaublich gewaltsame Szenen beim Polizeieinsatz. Regimegegner berichteten, dass Aktivisten der Opposition in der Nacht zuvor verschleppt und ganze Stadtviertel abgesperrt worden seien. Moscheen seien geschlossen, andere von Gaddafis Milizen umstellt worden. Ein starkes Truppenaufgebot kontrollierte die Zufahrtsstraßen nach Tripolis, der letzten großen Bastion Gaddafis.

    Unterdessen wurde die Luft- und Seebrücke für Zehntausende von Flüchtlingen, die in den letzten Tagen aus Libyen nach Tunesien kamen, weiter verstärkt. Die USA und etliche europäische Länder schickten Flugzeuge und Kriegsschiffe, um die Flüchtlinge, darunter viele ägyptische Gastarbeiter, in ihre Heimatländer zu transportieren.

    Am Freitag ging der Strom der Ankömmlinge, die über die Grenzstation Ras Jdir nach Tunesien kamen, erstmals spürbar zurück. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR wird die libysche Grenzseite nun von Gaddafi-Truppen bewacht. Dies schrecke möglicherweise die Flüchtlinge ab. In Tunesien Ankommende berichteten, dass sie von Gaddafi-Milizen ausgeraubt und misshandelt worden seien.

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