Söder für Laschet - ist ein Kandidatentausch noch möglich?
Fast 70 Prozent der Unionwählerinnen und -wähler sprechen sich für einen Personaltausch aus. Warum Politikexpertin Ursula Münch trotzdem nicht daran glaubt.
Armin Laschet verliert auch im eigenen Lager immer mehr an Rückhalt. Fast 70 Prozent der Anhängerinnen und Anhänger der Union sprechen sich dafür aus, den Kanzlerkandidaten durch CSU-Chef Markus Söder zu ersetzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. Auch in der Gesamtbevölkerung befürwortet eine Mehrheit von 52 Prozent einen Kandidatentausch. Einen Monat vor der Bundestagswahl steckt die Union, die noch vor ein paar Wochen wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, in einer tiefen Krise.
SPD liegt erstmals seit 15 Jahren vor der Union
Nicht nur Laschets persönliche Zustimmungswerte sind miserabel, auch seine Partei steht schlecht da. Die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz liegt in einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage erstmals seit 15 Jahren vor der Union. Längst wird intern darüber diskutiert, ob man nicht doch Söder hätte ins Rennen schicken sollen – auch wenn dieser am Dienstag erneut abwinkte. Theoretisch wäre eine solche Rochade immer noch möglich, denn am 26. September wird ja nicht der Nachfolger von Angela Merkel gewählt, sondern der Deutsche Bundestag. Wer dort eine Mehrheit für sich gewinnen kann, wird Kanzler – oder Kanzlerin.
Ursula Münch: "CDU müsste Armin Laschet praktisch das Vertrauen entziehen"
Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch hält einen Personalwechsel für unwahrscheinlich. „Laschet hat ein dickes Fell und er verweist gern darauf, dass er immer wieder unterschätzt wird. Wenn er also nicht bereit wäre zu verzichten, käme ein Austausch der Kandidaten einem Zerreißen der Union gleich“, sagt die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing unserer Redaktion. Dass der CDU-Chef unter dem Druck der bayerischen Schwesterpartei einknickt, glaubt Münch nicht. „Diese Entscheidung müsste aus der CDU initiiert werden und sie würde damit ihrem Parteivorsitzenden ja praktisch das Vertrauen entziehen“, erklärt die Expertin. Aus ihrer Sicht ist es deshalb „praktisch egal, ob sieben von zehn Wählern den Kandidaten gerne austauschen würden. Faktisch wird es nicht passieren, weil es die CDU, aber auch die ganze Union zerreißen würde“.
Zudem müsste die Union auf der Zielgeraden den Wählerinnen und Wählern erklären, warum der Kandidat, den sie nun seit Monaten als nächsten Bundeskanzler propagiert hat, plötzlich der Falsche sein soll. Abgesehen davon hat die Briefwahl schon begonnen. Zwar tauchen die Namen der Kanzlerkandidaten auf den Wahlzetteln nicht auf, aber natürlich spielt es bei der Wahlentscheidung für die meisten Menschen eine wichtige Rolle, wer an der Spitze steht.
Selbst nach der Bundestagswahl könnte Markus Söder Armin Laschet noch ersetzen
Die Angst in der Union, nach 16 Jahren abgewählt zu werden, ist groß. Vor allem in der CSU rumort es. „Das Umfrageergebnis überrascht mich gar nicht. Söder war immer der, der die Herzen innerhalb der Partei angesprochen hat. Und es gibt viele, die ihn sich eigentlich immer noch als Kanzler wünschen“, sagt ein schwäbischer CSU-Politiker. Zwar hält er eine Kandidatenrochade für undenkbar, sagt aber zugleich: „Ich glaube, einige haben die Hoffnung, dass es nach der Wahl einen Tausch geben könnte, noch nicht aufgegeben.“ In Bayern hat es eine solche Situation tatsächlich schon einmal gegeben. 2008 zog die CSU mit Ministerpräsident Günther Beckstein in die Landtagswahl, holte zwar die meisten Stimmen, kassierte aber ein aus damaliger Sicht katastrophales Ergebnis. Beckstein erklärte daraufhin seinen Rückzug. Stattdessen wurde Horst Seehofer vom Bayerischen Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt.
Die Diskussion ist geschlossen.
Lachet ist ein ganz normaler Mensch und Mann, er ist ein Mensch mit Fehlern und Stärken, aber wir wollen jemanden an der Spitze unseres Landes, eine/n Politiker/In der, die abgebrüht, emotionslos ist. Unser Land wird zerrissen zwischen Rechten und Linken Gedankengut, Doppelstaatler und die Mehrheit der deutschen Bürger steht dazwischen. Unsere Probleme sind, dass wir Probleme haben die sich durch die Uneinigkeit der Parteien nicht lösen lassen, die Bundestagswahl wird an Personen festgemacht und nicht an den den Inhalten der Parteien Programme. Diese verdrehende, haarspaltende Wortklauberei die man ständig gebraucht um andere zu diskreditieren oder ins aus zu schießen, ist in der deutschen Politik, Medien ganz schlimm..
Bei Laschet finde ich gut, dass er ein Team, aus jungen mit neuen Visionen und erfahrenen Politiker zusammen gestellt hat, es zeigt dass er Veränderungen will und kein WEITERSO. Die anderen machen mit den selben Politiker, mit alten Ideen weiter, Grüne, Linke , SPD, FDP, AFD.. und das im Merkel Stil, viel Diskussion, Aussitzen, Alternativlos. Alles was bei diesen Parteien auf der Agenda 2021steht, ist seit Jahren nichts neues und sollte eigentlich inzwischen schon lange in trockenen Tüchern sein.. 12,50 Mindestlohn hatten wir schon vor vier Jahren... Das einzige was wächst sind die Schulden, die Armut und die Zuwanderung... !!!
Ein sog. "Königsmord" so kurz vor den Wahlen würde mehr schaden als nützen.
Zu spät. Der Zug ist gegen die CDU/CSU abgefahren. Um F.J. Strauss zu zitieren: Laschet will allen gefallen und niemanden wehtun- Everybodies darling sein , heisst everybodies depp sein". Laschet führt eigentlich keinen richtigen Wahlkampf, sondern eher eine Erkundungsreise durch deu Lande. Aber NRW CDU Granden haben das so gewollt.
Lasschet statt Söder aufzustellen ist meiner Meinung nach nur die Folge davon, dass CDU/CSU seit Jahren eher weniger kompetente Kandidaten aufstellt, auch wenn sie kompetentere Kandidaten hat . Ein Beispiel war die Aufstellung für Günther Oettinger als Digitalkommissar in Brüssel. Eine Dorothee Bär z.B. hätte zumindest eine gewisse Fachkompetenz gehabt.Wurde das aber von der Presse kritisiert? Nein, sonder nur, das "Englsich" von Herrn Oettinger und wenn er sich mal Gästen gegenüber im Ton vergreift.
Ich habe übrigens vor über 10 Jahren von einem CDU-Aussteiger erfahren was viele in der Partei damals vor der Qualifikation von Ursula von der Leyen gehalten haben. Ws war nicht schmeichelhaft! Aber auch welche Posten haben CDU/CSU sie dennoch gebracht!
Ohne Corona würde auch niemand fragen warum so eine große Partei als Bundesgesundheistminister niemand mit medizischem Fachwissen aufstellen kann.
Da ich das schon eine ganze Weile beobachte, halte es inzwischen für ein System dieser Partei eher Leute aufzustellen, die ganz sicher die Wünsche der Lobbyisten umsetzen statt t evtl. doch mal nachzudenken was für das Land gut ist.
Daher fände ich es für die C-Parteien und auch für die Demokratie besser wenn CDU/CSU mal nicht den Kanzler stellen würde.
Dann könnte diejenigen in Landesverbände, die das Problem auch erkannt haben das auf die Tagsordnung bringen,
Übrigens auch die eher ablehnende gegen Homeoffice, also einer Maßnahme bei den auch Menschen eher dem Land wohnen bleiben können, statt in eine Großstadt ziehen zu müssen, von einer Partei die eher auf dem Land und bei Wohnungeigentümer stark ist, halte ich auch für ein Zeichen, dass die Partei sogar dann Lobbyinteressen durchsetzt wenn es der Partei langfristig ziemlich sicher schaden wird.
Was soll das ? Söder ist sicher nicht besser - im Gegenteil !! Er hat diktatorische Züge...
Im politischen Kabarett könnte man sich auch „Söder ist Deutschland - wie auch Deutschland Söder ist“ vorstellen.
Für die geballte Inkompetenz aus Scheuer und Bär gäbe es dann vielleicht sogar eine politische Zukunf in Ministerebene. „Juhu“ jubelt das Land, die Automobilindustrie und der Lobbyistenverband stellt denn Sekt kalt.
Mit "Zügen" haben Sie das aber sehr freundlich ausgedrückt. Vermutlich deswegen, daß der Beitrag nicht gelöscht wird. Verständlich.