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CDU: Die falsche Kanzlerkandidatin? Der Druck auf AKK lässt nicht nach

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Die falsche Kanzlerkandidatin? Der Druck auf AKK lässt nicht nach

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    Annegret Kramp-Karrenbauer steht derzeit in der Kritik.
    Annegret Kramp-Karrenbauer steht derzeit in der Kritik. Foto: Michael Kappeler, dpa

    „Kramp-Karrenbauer wird Kanzlerkandidatin.“ Da ist sich Ralph Brinkhaus, Fraktionschef der Unionsparteien, sicher. Doch in der CDU will sich die Unruhe nicht legen. Umfragen verheißen nichts Gutes für die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, die politischen Konkurrenten in den eigenen Reihen geben sich betont staatsmännisch – und die Zweifel wachsen, ob AKK wirklich die richtige Kanzlerkandidatin für die Union ist. CDU-Vize Armin Laschet deutete am Mittwoch an, dass es für diese Aufgabe weitere geeignete Kandidaten in der CDU gebe.

    Kritiker lassen Annegret Kramp-Karrenbauer keine Ruhe

    Kramp-Karrenbauer wirkt derweil wie eine Getriebene. Die Kritiker lassen ihr kaum Luft zum Atmen. Ständig wird sie mit der Personalie Friedrich Merz konfrontiert, sie soll das Konrad-Adenauer-Haus umbauen, nebenbei noch ein neues CDU-Grundsatzprogramm schreiben, einen neuen Bundesgeschäftsführer bestellen, eine Medienstrategie entwerfen und vor allem soll sie die Große Koalition retten, wobei das zu großen Teilen ein Job von Kanzlerin Angela Merkel wäre.

    Der frühere Unionsfraktionschef Merz sieht indessen keinen Grund, sich im Moment Gedanken über eine Kanzlerkandidatur zu machen. „Es gibt überhaupt keine Entscheidungsnotwendigkeit, und deshalb denke ich auch über diese Frage überhaupt nicht nach“, sagte er.

    „Sie hat immer noch das erste Zugriffsrecht als Parteivorsitzende“, sagt der Berliner Politikwissenschaftler Thorsten Faas über Kramp-Karrenbauer. „Aber klar ist auch: Ihre Umfragewerte sind aktuell schlecht, ihr Ansehen schwindet. Der Trend ist gefährlich für sie.“ Denn auch wenn die aktuelle Stimmung eine Momentaufnahme ist, besteht die Gefahr, dass sich das negative Image verfestigt. „Zumal damit die Sensibilität der Öffentlichkeit, der Medien und gerade auch der neuen Medien extrem hoch ist für neue Fehler oder gar nur Unklarheiten“, wie Faas erklärt.

    Fehler wollen ihre Konkurrenten unbedingt vermeiden: Nicht nur der im Rennen um die Parteispitze unterlegene Merz gibt sich deshalb betont zurückhaltend, auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet sei „auffallend bedeckt – was bezeichnend ist“, wie Faas sagt. „Die CDU ist innerlich gespalten, das hat nicht zuletzt auch der Parteitag mit der Neuwahl der Vorsitzenden gezeigt“, erklärt der Politikwissenschaftler. „Innerparteiliche Gegner von Annegret Kramp-Karrenbauer nehmen ihre Schwächen und Fehler natürlich in dieser Situation auch dankbar auf.“

    FDP-Vize Kubicki zweifelt AKKs Tauglichkeit als Kanzlerkandidatin an

    Und nicht nur die: Auch die Opposition zieht die Kanzlertauglichkeit Kramp-Karrenbauers öffentlich in Zweifel. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki würde sich an ihrer Stelle einen ganz anderen wünschen. „Wenn ich wählen dürfte, würde mir weder AKK noch Friedrich Merz einfallen, sondern Jens Spahn“, sagte der Bundestagsvizepräsident im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wenn man sich die Umfragewerte anschaut, seitdem Annegret Kramp-Karrenbauer CDU-Chefin ist, spricht ihre persönliche Performance nicht gerade dafür, dass sie die richtige Kanzlerkandidatin ist.“ Vor allem die Wirtschaftskompetenz der Parteivorsitzenden hält Kubicki für „nicht ausreichend“.

    Doch auch der FDP-Politiker gesteht Kramp-Karrenbauer zu, dass sich der Blick auf sie bis noch ändern könnte: „Als Angela Merkel Kanzlerin wurde, hat ihr auch keiner zugetraut, dass sie das kann“, sagte er. „Und sie hat das dann bei allen Vorbehalten, die man haben kann, relativ gut gemacht“, erklärte Kubicki.

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