In der Krise sehnen sich viele Menschen nach Stabilität. Keine Experimente – das war einmal der Markenkern der CDU. Diese Zeiten sind seit Sonntag erst mal vorbei. Für einen klaren, verlässlichen Kurs standen in diesem Wahlkampf vor allem ein Grüner und eine SPD-Politikerin: Winfried Kretschmann und Malu Dreyer.
Die Taktik der beiden CDU-Herausforderer, sich möglichst plakativ, aber doch nie so ganz von der eigenen Kanzlerin zu distanzieren, war zu offensichtlich. Und sie ging nicht auf. Wenn Guido Wolf und Julia Klöckner ihr Scheitern nun Angela Merkels Flüchtlingspolitik zuschreiben, wäre das zu billig.
Natürlich haben Angst und Frust bei vielen Wählern eine Rolle gespielt. Nur so ist der Höhenflug der AfD in allen drei Ländern zu erklären. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass starke Persönlichkeiten heute mindestens genauso entscheidend sind wie politische Positionen.
Viele Wähler fühlen sich keiner bestimmten Partei mehr verbunden. Das haben SPD und Union am Sonntag so brutal wie nie zu spüren bekommen. Viele dieser Menschen suchen Orientierung – und finden sie bei Politikern, denen sie vertrauen. Oder bei denen, die einfache Lösungen versprechen.
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