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Kommentar: Corona-Beschränkungen zu Weihnachten: Richtig so, Kontakte zählen immer!

Kommentar

Corona-Beschränkungen zu Weihnachten: Richtig so, Kontakte zählen immer!

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    Die Ministerpräsidenten haben mit ihren Regeln für Weihnachten richtig entschieden, findet unser Autor.
    Die Ministerpräsidenten haben mit ihren Regeln für Weihnachten richtig entschieden, findet unser Autor. Foto: Richard Brocken, dpa/AZ

    Den Staat geht vieles nichts an. Das Private sollte, so gut es geht, vor Blicken der Allgemeinheit geschützt werden. Soweit so richtig. Wie Friedrich Merz Weihnachten feiert, ob es Gans, Foie gras oder Kartoffelsalat mit Würstchen gibt, interessiert natürlich niemand. Wie viele Gäste sich allerdings um die Merzsche Festtafel versammeln, ist in einer noch lange nicht überstandenen Pandemie sehr wohl relevant - und deshalb haben die Ministerpräsidenten richtig entschieden.

    Das weiß auch der Möchtegern-Parteivorsitzende der CDU. Seit Anfang November bemüht sich der Staat, also wir, die zweite Infektionswelle zu brechen. Der erhoffte Erfolg ist noch nicht eingetreten, also müssen alle weiter im Lockdown-Light durchhalten. Das nervt, das nimmt dem anstehenden Advent seine frohe Erwartung, aber es nützt einfach nichts. Um die Pandemie einzudämmen helfen nun mal vor allem Kontaktbeschränkungen.

    Friedrich Merz hat nur die Corona-Frustrierten bestärkt

    Recht hat Merz, wenn er kritisiert, die Bundesregierung solle längerfristig Perspektiven kommunizieren. Es war sicher falsch, Anfang November zu sagen: Kinder, seid brav, dann dürft ihr auch groß Weihnachten feiern. Zwar war den meisten bereits damals klar, dass die Kontaktbeschränkungen nicht so schnell wieder aufgehoben werden würden. Aber es frustriert dennoch, wenn die selbst gesteckten Ziele nicht erreicht werden. Keiner will einsame Weihnachten. Erst recht aber will niemand, dass nach Weihnachten die Infektionszahlen wieder nach oben schnellen. Das ist aber die absehbare Bescherung, wenn wir uns nach Merzscher Manier zum Fest verhalten. Der Mann, der Kanzler werden will, hat mit seiner Äußerung die Frustrierten weiter bestärkt. Das schadet der Akzeptanz für die Corona-Regeln. Staatsmännisch ist es erst recht nicht.

    Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Rudi Wais: Corona-Beschränkungen zu Weihnachten: Finger weg von Heiligabend!

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