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Gehälter-Diskussion: Der Bundestagspräsident geht auf den FC Bayern los

Gehälter-Diskussion

Der Bundestagspräsident geht auf den FC Bayern los

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    Millionen für einen 18-Jährigen: Der brasilianische Bayern-Neuzugang Breno.
    Millionen für einen 18-Jährigen: Der brasilianische Bayern-Neuzugang Breno. Foto: DPA

    Hamburg (dpa) - In der Debatte um gerechte Löhne hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) die Gehälter von Fußball- Profis kritisiert.

    "Ich ärgere mich erheblich über die Gehalts-Exzesse, die wir seit Jahren im Sport - insbesondere im Fußball - erleben", sagte Lammert der "Bild am Sonntag".

    "Da setzt mein Fassungsvermögen inzwischen fast ganz aus." Den FC Bayern München griff Lammert direkt an: "Wenn der wohlhabendste deutsche Fußballklub einen brasilianischen Jugendlichen für 14 Millionen Euro kauft und mit einem Einkommen ausstattet, das die meisten Familienväter über Jahre in harter Arbeit nicht erwirtschaften können, sind Maßstäbe verloren gegangen." Der Verein hatte zuvor die Verpflichtung des 18-jährigen brasilianischen Abwehrspielers Breno bekanntgegeben.

    Politiker dagegen verdienten "im Vergleich zu anderen Tätigkeiten sicher" zu wenig, sagte der Parlamentspräsident. Wenn man "die Besten auch für die Politik gewinnen will, darf sich die Bezahlung nicht beliebig weit von den übrigen Standards entfernen". Ausdrücklich verteidigte Lammert die jüngst beschlossene Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete: "Wir werden für einen Zeitraum von sechs Jahren das Einkommen der Abgeordneten in zwei Stufen um insgesamt 9,6 Prozent erhöhen", sagte er. "Damit bleiben wir erneut hinter der allgemeinen Einkommensentwicklung."

    Forderungen nach einem Systemwechsel bei der Altersversorgung von Bundestagsabgeordneten wies Lammert zurück: "Mich persönlich überzeugt die Erwartung nicht, die Bezüge der Abgeordneten müssten sich an den Beamten orientieren, ihre Altersversorgung aber wie bei Freiberuflern organisiert sein." Doch werde die Debatte sicherlich weitergehen.

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