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Pew-Studie: Deutsche immer unzufriedener mit der Demokratie

Pew-Studie

Deutsche immer unzufriedener mit der Demokratie

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    Vom Volk geht in einer Demokratie die Macht aus – trotzdem sind immer mehr Menschen in Deutschland unzufrieden, wie die Demokratie funktioniert. Das zeigt eine Studie aus den USA.
    Vom Volk geht in einer Demokratie die Macht aus – trotzdem sind immer mehr Menschen in Deutschland unzufrieden, wie die Demokratie funktioniert. Das zeigt eine Studie aus den USA. Foto: Imago (Symbol)

    In Deutschland sind immer mehr Menschen mit dem Funktionieren der Demokratie unzufrieden. In Washington veröffentlichte das Meinungsforscherinstituts Pew am Montag eine internationale Studie. Darin geht hervor, dass im vergangenen Jahr 43 Prozent der Befragten in Deutschland nicht zufrieden sein, wie die Demokratie funktioniert. Das ist ein Anstieg um 17 Prozentpunkte zum Vorjahr. Jedoch äußerten sich immer noch eine klare Mehrheit von 56 Prozent zufrieden über den Stand der Demokratie in der Bundesrepublik.

    Besonders AfD-Befürworter sind mit der Demokratie unzufrieden

    Unter Befürwortern der AfD zeigten sich 69 Prozent unzufrieden damit, wie die Demokratie funktioniert. Bei denjenigen Befragten, die der rechtspopulistischen Partei ablehnend gegenüberstehen, waren es 37 Prozent. Auch in mehreren anderen europäischen Staaten war die Unzufriedenheit unter Befürwortern populistischer Parteien besonders ausgeprägt. In der Studie wurden 27 Staaten untersucht, zehn davon in Europa.

    In sechs dieser europäischen Staaten zeigte sich eine Mehrheit unzufrieden darüber, wie die Demokratie in ihren Ländern funktioniert: Frankreich (51 Prozent), Ungarn (53 Prozent), Großbritannien (55 Prozent), Italien (70 Prozent), Spanien (81 Prozent) und Griechenland (84 Prozent). Außer in Deutschland äußerte sich in Schweden (30 Prozent), den Niederlanden (34 Prozent) und Polen (44 Prozent) eine Minderheit der Befragten unzufrieden.

    Pew-Studie: Unzufriedenheit nirgendwo so stark gestiegen wie in Deutschland

    In fünf dieser zehn europäischen Staaten nahm die Unzufriedenheit im Jahresvergleich statistisch signifikant zu, allerdings nirgendwo so stark wie in Deutschland. Abgenommen hat die Unzufriedenheit von 2017 auf 2018 lediglich in Frankreich - und zwar um 14 Prozentpunkte. In Frankreich fand die Umfrage vom 24. Mai bis zum 3. Juli 2018 statt, also vor Beginn der sogenannten Gelbwesten-Proteste im Herbst. Pew befragte für die internationale Studie zwischen dem 14. Mai und dem 12. August 2018 insgesamt 30 133 Menschen in 27 Staaten.

    Auch in den USA - wo seit Januar 2017 Präsident Donald Trump im Weißen Haus regiert - hat die Unzufriedenheit zugenommen: 58 Prozent zeigten sich im vergangenen Jahr nicht zufrieden mit dem Stand der Demokratie dort, im Vorjahr waren es noch 51 Prozent. (dpa)

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