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Kommentar: Die CDU hat sich in Thüringen selbst eine Falle gestellt

Kommentar

Die CDU hat sich in Thüringen selbst eine Falle gestellt

Michael Stifter
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    Christine Lieberknecht und Bodo Ramelow verstehen sich gut. Ihre Parteien nicht.
    Christine Lieberknecht und Bodo Ramelow verstehen sich gut. Ihre Parteien nicht. Foto: Martin Schutt

    Blenden wir mal all die strategischen Spielchen aus. Dann bleibt vom Thüringer Trauerspiel der vergangenen Tage das bizarre Ergebnis: Die CDU hat verhindert, dass eine CDU-Politikerin Ministerpräsidentin wird und bedauert nun, dass keine CDU-Politikerin Ministerpräsidentin geworden ist. Klingt komisch, ist aber so.

    Die Angst vor der Linken lähmt die CDU

    Der einzige Grund, warum sich die Partei einer solchen pragmatischen Übergangslösung verweigert hat: Die Idee kam von der falschen Seite. Von Bodo Ramelow. Der ist zwar ein populärer Mann in Thüringen, aber dummerweise ein Linker. Und die CDU scheut jedwede Kooperation mit der Linkspartei wie der Teufel das Weihwasser.

    Natürlich gibt es gute Gründe für die Union, sich klar abzugrenzen. Und natürlich kann man in Ramelows scheinbar uneigennützigem Angebot eine Falle sehen. Nur: Aus lauter Angst, hineinzutappen, hat sich die CDU nun selbst eine Falle gestellt, aus der sie nur schwer wieder herauskommen wird. Denn wie soll sie vor den früher oder später unvermeidlichen Neuwahlen glaubhaft vermitteln, dass es ihr um das Wohl und die Stabilität des Landes Thüringen geht und nicht um eigene Befindlichkeiten?

    Lesen Sie dazu auch: AfD und Linke – kann man diese Parteien in einen Topf werfen?

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