Jahrzehntelang im Beruf und in der Familie geschuftet und im Alter reicht das Geld nicht mal mehr für das Nötigste. Diese Fälle armseliger Rentner gibt es zuhauf, aber die Politik tut sich schwer mit einer Lösung des sozialen Problems. Es gibt nur immer neue Begriffe: Von der Solidarrente bis zur Mindestrente.
Bedürftig oder nicht? Die Grundrente unterscheidet nicht
Sozialminister Hubertus Heil (SPD) versucht es mit der Grundrente, und sein Ansatz klingt plausibel. Wer wenigstens 35 Jahre Rentenbeiträge bezahlt hat, soll im Alter nicht um staatliche Hilfe betteln müssen, wenn die Rente nicht fürs Leben reicht.
Gut auch, dass er bei der Grundrente keine Unterschiede macht, ob jemand bedürftig ist oder nicht. Das spart viel Bürokratie. Und richtig ist es auch, die zusätzlichen Ausgaben aus Steuermitteln zu begleichen und nicht den gleichen Fehler wie bei der Mütterrente zu begehen.
Bei beidem handelt sich um Sozialleistungen, für die die gesamte Gesellschaft in Haftung genommen werden muss und nicht nur die Beitragszahler. Noch handelt es sich um einen Vorschlag von Heil. Der Koalitionspartner Union bremst bereits. Der Minister sollte standhaft bleiben. Denn im Prinzip liegt er mit seinen Plänen richtig.