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EU-Austritt: In Großbritannien steigt die Angst vor dem Brexit-Chaos

EU-Austritt

In Großbritannien steigt die Angst vor dem Brexit-Chaos

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    Premierministerin Theresa May läuft die Zeit davon.
    Premierministerin Theresa May läuft die Zeit davon. Foto: dpa

    Im Königreich mag derzeit Urlaubszeit herrschen, doch Ruhe kehrt im politischen Westminster keineswegs ein. Seit Wochen wird auf der Insel über mögliche Auswirkungen eines Brexits ohne Abkommen diskutiert. Es herrscht große Sorge, dass die Schreckensszenarien wahr werden könnten, die regelmäßig aus Regierungskreisen an die Medien durchsickern. So wird angeblich darüber nachgedacht, Lebensmittel und Medikamente auf Vorrat zu lagern, weil Engpässe bei der Anlieferung vom Kontinent befürchtet werden. Das Militär würde Unterstützung leisten, um notwendige Güter in abgelegene Gegenden zu transportieren, hieß es. Derweil warnen Experten vor einem Mangel an Arbeitskräften und kilometerlangen Staus, weil das Land nicht rechtzeitig die Infrastruktur für Zollabfertigungen im großen Stil errichten könnte. Und das sind nur einige der möglichen Probleme, die auf das Königreich zukommen könnten, wenn am 29. März 2019 der radikale Bruch eintreten sollte.

    Konservative werben für den Brexit-Kurs von Premierministerin May

    Während die Brexit-Hardliner von „Angstmacherei“ reden, wirbt die konservative Regierung für den Brexit-Kurs von Premierministerin Theresa May, um den „No-Deal-Brexit“ zu vermeiden. Der Ton aber hat sich merklich geändert, es schwingt Panik mit. Am Wochenende meldete sich Handelsminister Liam Fox zu Wort und warf der EU vor, das Königreich in einen ungeordneten Austritt zu treiben. Die Chancen, dass es eine Scheidung ohne Abkommen gibt, stünden bei 60 zu 40. Es sei die Unnachgiebigkeit der Kommission, die wohl dazu führen würde, dass kein Vertrag zustande komme. Während May sogar noch im vergangenen Jahr meinte, „kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“, wächst nun auf der Insel die Sorge, dass es tatsächlich so weit kommen könnte.

    Außenminister Jeremy Hunt weilte in Berlin und Wien zur Charme-Offensive, auch wenn er mehr drohte denn umgarnte und wie seine Kollegen bereits einen Schuldigen ausgemacht hat, sollte es zu einem sogenannten „crash out“ Großbritanniens kommen: die EU.

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