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Unglück vor libyschen Küste: Flüchtlingsdrama vor Libyen: Offenbar 200 Flüchtlinge ertrunken

Unglück vor libyschen Küste

Flüchtlingsdrama vor Libyen: Offenbar 200 Flüchtlinge ertrunken

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    Die völlig überladenen Schlauchboote, die am Samstag von Libyen aus gestartet waren, sind offenbar gesunken.
    Die völlig überladenen Schlauchboote, die am Samstag von Libyen aus gestartet waren, sind offenbar gesunken. Foto: dpa (Archivfoto)

    Bei einem weiteren Bootsunglück vor der libyschen Küste sind im Mittelmeer womöglich mehr als 200 Flüchtlinge ertrunken.

    Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch unter Berufung auf Angaben von Überlebenden mitteilte, sind vor dem nordafrikanischen Land zwei Flüchtlingsboote gesunken.

    Nur neun der über 200 Passagiere seien lebend gerettet worden, erklärte die UNHCR-Sprecherin für Italien, Carlotta Sami, bei "Twitter". Es handele sich um eine "schreckliche und enorme Tragödie".

    Die neun Überlebenden erreichten am Mittwochmorgen die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa. Sie sprechen Französisch und stammen vermutlich aus Westafrika.

    Über 100 Flüchtlinge auf ein Schlauchboot gezwängt

    Nach Informationen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starteten sie am Samstag an der libyschen Küste mit zwei Schlauchbooten. Auf jedes der Boote hätten sich mehr als hundert Flüchtlinge gezwängt, vermutlich am Montag seien sie dann gekentert.

    Insgesamt seien drei Schlauchboote mit Flüchtlingen unterwegs gewesen. Auf einem waren zu Beginn der Woche 29 erfroren. Sieben von ihnen waren bereits erfroren, als die Hilfe eintraf. 22 weitere starben, bevor sie an Bord eines Schiffs der Küstenwache Lampedusa erreichten

    Schon nach den Unglücken im Oktober 2013 mit mehr als 350 Toten hatte Italien die Rettungsmission "Mare Nostrum" ins Leben gerufen, die in den folgenden Monaten Tausende Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in Sicherheit brachte.

    Diese wurde vergangenes Jahr von der EU-Grenzschutzmission "Triton" abgelöst. Das UN-Flüchtlingshilfswerk kritisierte das Programm erneut als unzureichend. dpa, afp

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