Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Flüchtlingspolitik: Wo Erdogan recht hat

Kommentar

Flüchtlingspolitik: Wo Erdogan recht hat

Margit Hufnagel
    • |
    Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei.
    Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei. Foto: Jason Decrow, dpa

    Es gibt vieles, wofür man den türkischen Präsidenten Erdogan kritisieren kann. Dass er die Menschen, die in seinem Land Schutz vor dem syrischen Bürgerkrieg suchen, als Drohkulisse in seinem Ringen mit der EU missbraucht. Dass er ausgerechnet in den kurdisch kontrollierten Gebieten Syriens eine „Sicherheitszone“ für die Flüchtlinge einrichten will und nur halbherzig verschleiert, dass er damit seinen politischen Gegner schwächen will.

    Warum Erdogan mit einer Forderung Recht hat

    In einem Punkt aber kann man Erdogan kaum einen Vorwurf machen: Für seine Forderung, dass Europa mehr Verantwortung in dieser nie gelösten Flüchtlingskrise übernimmt. Und sei es finanziell.

    Die Türkei nimmt mit großem Abstand die meisten Flüchtlinge auf. Und selbst wenn der Deal mit Europa seine Schwächen hat – eine bessere Lösung ist dem im Brexit-Delirium gefangenen Brüssel bis heute nicht eingefallen.

    Aber nicht nur die europäischen Regierungen müssen sich von ihren Bürgern fragen lassen, ob ihre Länder den Zuzug zigtausender Migranten verkraften. Das muss auch der türkische Präsident. Die Wirtschaft am Bosporus ist gebeutelt, die Stimmung angespannt. Da lockt der gut gefüllte Geldsäckel der EU. Es wird ihr nichts anderes übrig bleiben, als den weit zu öffnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden