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Frankreich: Drei Festnahmen nach mutmaßlichem Terrorangriff in Paris

Frankreich

Drei Festnahmen nach mutmaßlichem Terrorangriff in Paris

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    dpatopbilder - 23.04.2021, Frankreich, Rambouillet: Französische Polizisten sperren eine Straße in der Nähe einer Polizeistation nachdem eine Mitarbeiterin der Polizei auf einer Polizeiwache getötet worden ist. Bei einem Messerangriff auf einer Polizeiwache ist eine Mitarbeiterin der Polizei getötet worden. Foto: Bertrand Guay/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    dpatopbilder - 23.04.2021, Frankreich, Rambouillet: Französische Polizisten sperren eine Straße in der Nähe einer Polizeistation nachdem eine Mitarbeiterin der Polizei auf einer Polizeiwache getötet worden ist. Bei einem Messerangriff auf einer Polizeiwache ist eine Mitarbeiterin der Polizei getötet worden. Foto: Bertrand Guay/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Bertrand Guay, AFP, dpa

    Nach der mutmaßlichen Terrorattacke auf eine Polizeimitarbeiterin in der Nähe von Paris haben Ermittler drei Menschen festgenommen und in Gewahrsam genommen. Sie stammten aus dem Umfeld des 36 Jahre alten Tatverdächtigen, der unmittelbar nach dem Angriff von der Polizei getötet wurde. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Freitagabend unter Berufung auf Justizkreise. Es ist bei Terrorermittlungen in Frankreich üblich, dass Menschen aus dem Umfeld von Verdächtigen für Befragungen in Polizeigewahrsam genommen werden.

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    Bereits im Vorfeld hatte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Dabei gehe es unter anderem um den Vorwurf des Mordes in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, bestätigte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

    Eine Mitarbeiterin der Polizei war am frühen Freitagnachmittag von einem Angreifer mit einem Messer getötet worden. "Die Republik hat gerade eine ihrer Alltagsheldinnen verloren - bei einer barbarischen und unendlich feigen Tat", schrieb Premierminister Jean Castex auf Twitter. Er traf am Nachmittag am Tatort ein.

    Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron versicherte, dass der Staat im Kampf gegen den "islamistischen Terrorismus" nicht nachlassen wird. "Die Nation ist an der Seite ihrer Familie, ihrer Kollegen und der Sicherheitskräfte", teilte der 43-Jährige am Freitag auf den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus geben wir nicht klein bei."

    Frankreich: Angreifer attackiert Polizei-Mitarbeiterin mit Messer

    Medien zufolge wurde der Angreifer von Polizisten angeschossen und starb an seinen Verletzungen. Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um einen 36-jährigen Mann aus Tunesien handeln, der der Polizei vorher nicht bekannt gewesen sei.

    Der Angriff ereignete sich in der Gemeinde Rambouillet gut 60 Kilometer von Paris entfernt am frühen Nachmittag. Die Stadt mit ihren rund 26.000 Einwohnern gilt als friedlich. Die Gemeinde liegt im Südwesten der Hauptstadt.

    23.04.2021, Frankreich, Rambouillet: Französische Polizisten und Feuerwehrleute stehen in der Nähe einer Polizeistation, nachdem eine Mitarbeiterin der Polizei auf einer Polizeiwache getötet worden ist. Foto: Bertrand Guay/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    23.04.2021, Frankreich, Rambouillet: Französische Polizisten und Feuerwehrleute stehen in der Nähe einer Polizeistation, nachdem eine Mitarbeiterin der Polizei auf einer Polizeiwache getötet worden ist. Foto: Bertrand Guay/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Bertrand Guay, AFP, dpa

    Die Rechtsaußen-Politikerin Marine Le Pen kommentierte die Tat auf Twitter mit den Worten, die gleichen Schrecken folgten aufeinander, die gleiche unendliche Trauer beim Gedanken an die Angehörigen und Kollegen dieser ermordeten Polizistin. Es seien immer die "gleichen islamistischen Motive".

    Rambouillet: Angreifer verletzt Frau am Hals

    Die Zeitung Le Parisien berichtete, dass die Frau beim Betreten des Kommissariats von dem Angreifer überrascht worden sei. Sie sei am Hals verletzt worden und noch am Tatort gestorben. Die Frau war Berichten zufolge etwa 49 Jahre alt. Jérome Moisant von der Polizeigewerkschaft Unité SGP Police sagte dem Sender Franceinfo, dass die getötete Kollegin in der Verwaltung gearbeitet habe. Der Angreifer habe sich zuvor vor der Wache aufgehalten.

    Immer wieder gibt es in Frankreich Angriffe auf die Polizei. Im Herbst 2019 tötete ein Angestellter im Polizeihauptquartier in Paris vier seiner Kollegen mit einem Messer. Die Ermittler gehen von einem Terrorhintergrund aus. 2017 tötete ein Mann auf der Pariser Nobelstraße Champs-Élysées einen Beamten und verletzte zwei weitere. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Frankreichs Mitte-Regierung will mit einem neuen Sicherheitsgesetz mehr Schutz für die Ordnungskräfte im Land bieten. Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert - dabei starben mehr als 250 Menschen. (dpa)

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