Es gibt kaum einen Zweifel daran, dass Russland hinter dem Anschlag auf den russischen Ex-Spion, dessen Tochter und einen ebenso lebensgefährlich verletzten englischen Polizisten steht. Bei dem Attentat handelt es sich nicht etwa um einen Realität gewordenen „Agententhriller“, sondern um ein besonders perfides Mordkomplott. Erhärtet sich der Verdacht, könnte die Spur mutmaßlich zu Wladimir Putin selbst führen, da ein solches Attentat so kurz vor der Präsidentenwahl kaum ohne Rückendeckung von ganz oben erfolgen würde.
Unter Putin: Sittenverfall und Unberechenbarkeit
Selbst im Kalten Krieg galt für West und Ost das Leben ausgetauschter Agenten als Tabu. Der Anschlag ist ein Zeichen, wie brachial der Sittenverfall und die Unberechenbarkeit unter Putin voranschreiten. Putin konnte Russland politisch und wirtschaftlich nie wesentlich stärken. Die einstige Großmacht fiel von der Augenhöhe mit den USA weit hinter Europa und China zurück.
Nicht mit eigener Stärke, sondern Aggressivität und Angriffen auf die Stabilität westlicher Demokratien will Putin aufholen: Er versprüht überall das Gift des Nationalismus, auf das viele im Westen hereinfallen. Russlands Cyberattacken bedrohen Europa an besonders empfindlichen Stellen. Der Kalte Krieg kehrt zurück. Europa muss nun Härte zeigen.
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.