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Gesundheit: Hausärzte sollen verstärkt über Organspenden informieren

Gesundheit

Hausärzte sollen verstärkt über Organspenden informieren

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    Über Organspenden sollen sich Patienten künftig verstärkt bei Hausärzten informieren können.
    Über Organspenden sollen sich Patienten künftig verstärkt bei Hausärzten informieren können. Foto: Franziska Gabbert, dpa (Archiv)

    Über Organspenden sollen sich Patienten künftig verstärkt bei Hausärzten informieren können. Dies sei ein sehr persönliches Thema und für viele mit Fragen und Unsicherheiten verbunden, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, am Dienstag. Hausärzte, die ihre Patienten in der Regel seit vielen Jahren kennen, könnten sie bei dieser wichtigen Entscheidung begleiten und über Fakten aufklären. In einer neuen Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sollen im November rund 30.000 Praxen Informationsmaterial erhalten. 

    Mehr als 10.000 Menschen warten in Deutschland auf Spenderorgane

    Wie viele Menschen ein Spenderorgan benötigen

    Bundesweit stehen nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) etwa 10.000 schwer kranke Menschen auf der Warteliste. Täglich sterben im Schnitt drei davon, weil nicht rechtzeitig ein passendes Organ zur Verfügung steht. Allein 8000 Menschen brauchen eine neue Niere. Das sind etwa viermal so viele, wie derzeit Transplantate vermittelt werden können. 2017 sanken die Organspendezahlen auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. 797 Verstorbenen wurden Organe entnommen, 60 weniger als im Vorjahr bei 857.

    Nach Ansicht der DSO liegt der Rückgang nicht unbedingt an einer abnehmenden Spendebereitschaft der Bevölkerung. Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben derzeit 36 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis. Die Experten sehen aber strukturelle und organisatorische Schwachstellen in Kliniken. So gab es in den vergangenen Jahren von dort weniger Meldungen von möglichen Organspendern. Eine Organspende kann aber auch durch unklare Formulierungen in Patientenverfügungen verhindert werden.

    Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Ralf Brauksiepe, sagte, er hoffe, dass die Initiative möglichst viele Menschen zu einer Auseinandersetzung mit dem wichtigen Thema anregen könne. In Deutschland warten laut Gesundheitsministerium mehr als 10.000 Menschen auf Spenderorgane. Die Zahl der Spender erreichte 2017 aber einen Tiefpunkt von 797. 

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine Debatte über neue Regeln für Organspenden angeregt und strebt bis Mitte 2019 eine Entscheidung des Bundestags in freier Abstimmung dazu an. (dpa)

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