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Identitäre in Österreich vor dem Verbot

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Identitäre in Österreich vor dem Verbot

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    Der Attentäter von Christchurch hat 1500 Euro an die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ in Österreich (IBÖ) gespendet. Der Australier, der in zwei Moscheen fünfzig Menschen erschoss, stand offenbar in Kontakt mit dem Identitären-Sprecher Martin Sellner. Ende vergangenen Jahres hielt er sich in Wien, Kärnten, Salzburg und Innsbruck auf.

    Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) teilte deshalb am Mittwoch mit, dass das Innenministerium prüfe, ob eine Auflösung der IBÖ möglich ist. Nötig sei „ein schnelles Ausforschen der Netzwerke“. Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ), der immer wieder Beiträge der Identitären auf seine Facebook-Seite gestellt hat, distanzierte sich von der IBÖ.

    Am Montag hatte Österreichs Verfassungsschutz Sellners Wohnung durchsucht und Handy und Computer beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Die Spende über 1500 Euro sei bereits im Jahr 2018 auf dem Konto Sellners eingegangen. Sie war den Behörden bekannt. Nach dem Attentat konnte der Absender dem Namen des Täters von Christchurch, der vor knapp zwei Wochen in zwei Moscheen 50 Menschen getötet hatte, zugeordnet werden. Sellner bestreitet jeden Kontakt zu dem Australier.

    Kürzlich hatten Identitäre in Wien ein Transparent entrollt, auf dem „Der große Austausch“ stand – in Anspielung auf eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, wonach die Bevölkerung Europas gegen Zuwanderer ausgetauscht werden solle. Auch der Attentäter von Christchurch bezog sich darauf.

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