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Bundespresseball: Jenseits von Jamaika

Bundespresseball

Jenseits von Jamaika

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    Tanzen für die GroKo? Bundespräsident Steinmeier mit Frau.
    Tanzen für die GroKo? Bundespräsident Steinmeier mit Frau. Foto: dpa

    Es gibt ein Leben jenseits von Jamaika. Mit Katrin Göring-Eckardt, der grünen Fraktionschefin, verbindet FDP-Vize Wolfgang Kubicki politisch zwar nicht viel. Aber immerhin, frotzelt er, habe die Kollegin auf ihrer Tanzkarte noch einen Platz frei gehabt. Nicht einmal eine Woche nach dem Scheitern der schwarz-grün-gelben Gespräche gehören die beiden Antipoden zu den prominentesten Gästen des 66. Bundespresseballs in Berlin, dessen unausgesprochenes Motto der örtliche Tagesspiegel am treffendsten überschreibt: Flanieren statt sondieren.

    Bei Suppe vom Muscatkürbis, Rindertournedos mit Petersiliencreme und Buchteln mit Vanillesoße lässt auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Abend lang die Politik Politik sein. Schon auf dem Weg in den Ballsaal im noblen Hotel Adlon verkneift er sich jeden Kommentar zur aktuellen Lage – und am Tisch von Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender ist später für thematische Abwechslung gesorgt. Dort sitzen diesmal nicht nur die üblichen Verdächtigen aus Politik, Journalismus und Wirtschaft, sondern auch der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Mirko Nemec und Ehefrau Karin.

    Dass die Kanzlerin einen großen Bogen um das gesellschaftliche Ereignis des Jahres in der Hauptstadt macht – daran haben sich die gastgebenden Journalisten gewöhnt. Aus ihrem geschäftsführenden Kabinett allerdings kommen auch nur vier Mitglieder: Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, Gesundheitsminister Hermann Gröhe, Agrarminister Christian Schmidt und Entwicklungsminister Gerd Müller, für den es der erste Bundespresseball überhaupt ist und den die Ballregie an einem Tisch mit den Schauspielerinnen Uschi Glas und Jasmin Tabatabai platziert hat. Steckt dem politischen Berlin der Schock der geplatzten Jamaika-Gespräche noch so in den Knochen?

    Die Grünen, die dabei vielleicht am meisten zu verlieren hatten, beweisen das Gegenteil: Während die Prominenz aus Union, FDP und SPD mäßig bis gar nicht vertreten ist, feiert bei ihnen mit Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt und Parteichef Cem Özdemir nahezu alles, was in der Partei Rang und Namen hat.

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