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Nachrichtenagentur: Kein Kerosin für iranische Flugzeuge?

Nachrichtenagentur

Kein Kerosin für iranische Flugzeuge?

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    Berlin dementiert angebliches Tankverbot für Iran-Flieger
    Berlin dementiert angebliches Tankverbot für Iran-Flieger Foto: DPA

    Im Zuge der neuen Sanktionen gegen Teheran werden nach dortigen Angaben iranische Linienmaschinen auf deutschen Flughäfen nicht mehr aufgetankt.

    Nach dem Inkraftsetzen von Sanktionen der USA und anderer Länder gegen die Islamische Republik bekämen iranische Linienflugzeuge bereits seit Donnerstag auch auf Flughäfen in Großbritannien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten keinen Treibstoff mehr, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Isna am Montag den Sekretär des Verbandes iranischer Fluggesellschaften, Mehdi Alijari. Deutschland, Großbritannien und die Emirate reagierten demnach damit auf die Entscheidung des US-Kongresses, den Verkauf von Treibstoffen an den Iran mit Strafmaßnahmen zu belegen.

    Infolge der Maßnahmen hätten die staatliche Fluggesellschaft Iran Air und die private iranische Airline Mahan "Probleme" bekommen, sagte Alijari laut Isna. Er rief die Internationale Organisation für zivile Luftfahrt (ICAO) auf, gegen diese "illegale Anwendung solcher Sanktionen" einzuschreiten. Auch die nationalen Luftfahrtbehörden, Außen- und Verkehrsministerien sollten sich gegen die US-Politik wenden. Der Sprecher des Auswärtigen Ausschusses des iranischen Parlaments, Kasem Dschalali sagte laut Presseberichten, die Weigerung, zivile Flugzeuge aufzutanken, sei "eine unmenschliche Handlung" und widerspreche internationalen Regeln. Teheran behalte sich das Recht vor, bei den Vereinten Nationen und der ICAO Beschwerde einzulegen.

    Das Verkehrsministerium weiß nichts von angeblichen Tank-Boykotts gegen iranische Flugzeuge. Der Sprecher Ingo Strater sagte auf Nachfrage von AZ-Online: "Die Betankung iranischer Passagiermaschinen ist nicht verboten - weder nach den geltenden VN-Sanktionsbeschlüssen (zuletzt Resolution 1929 (2010)), noch nach der EU-Iran-Embargo-Verordnung. Zukünftige diesbezügliche Verbote sind auch nicht absehbar." Strater seien keine Fälle bekannt. "Ich habe keine Ahnung, wie die Iraner darauf kommen."

    Im Atomstreit mit dem Iran hatte der UN-Sicherheitsrat am 9. Juni weitere Sanktionen gegen das Land beschlossen. Zusätzlich verschärften die USA und die EU ihre jeweiligen Strafmaßnahmen. Der Westen fürchtet, dass der Iran unter dem Deckmantel der friedlichen Kernkraftnutzung heimlich am Bau von Atomwaffen arbeitet. Teheran bestreitet dies.

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