Woran man erkennt, dass Angela Merkel keine starke Kanzlerin mehr ist? Am Vokabular. Etwa an diesem Wort: Krisengipfel. In den Hochjahren von Merkels Kanzlerschaft fiel der Begriff, wenn sie die Welt vor einer Weltfinanzkrise retten musste, oder zumindest den Euro vor Griechenland.
Jetzt fällt der Begriff, wenn es um den Umgang mit einem Bundesbeamten, Besoldungsstufe B9, geht: Hans-Georg Maaßen, hauptberuflicher Sicherheitsexperte mit einer nebenberuflichen Neigung zu Verunsicherung.
Die SPD hofft auf einen Abgang des Verfassungsschutzpräsidenten
In ihren mächtigsten Jahren hätte Merkel ihn rausgeworfen, notfalls den Innenminister auch. Dazu hat sie heute weder die Kraft noch die Macht, also musste her: ein Krisengipfel. Der sich am Ende auch noch vertagt.
Die SPD will Maaßens Skalp als Sieg zelebrieren – auch über Innenminister Seehofer. Das werde die SPD, aber zudem die Große Koalition stärken, so ihr Argument.
Doch wenn eine Koalition in derartigen Kategorien von Sieg und Niederlage denkt, ist dann nicht eher die ganze Koalition eine einzige große Niederlage?
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