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Neue Kontonummern: Kommentar: Die Banken sind in der Pflicht

Neue Kontonummern

Kommentar: Die Banken sind in der Pflicht

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    IBAN und BIC statt Kontonummer und Bankleitzahl: Wenn die neuen Regeln für innerdeutsche Überweisungen eingeführt werden, könnten viele Menschen Probleme bekommen, fürchten Verbraucherschützer.
    IBAN und BIC statt Kontonummer und Bankleitzahl: Wenn die neuen Regeln für innerdeutsche Überweisungen eingeführt werden, könnten viele Menschen Probleme bekommen, fürchten Verbraucherschützer. Foto: dpa

    Kennen Sie die PIN Ihres Mobiltelefons auswendig? Und die Geheimzahl Ihrer EC-Karte? Haben Sie das Kennwort Ihres Computers parat? Und die Passworte für Ihren Homebanking-Zugang und ihr Mail-Postfach? Selbst für Gedächtniskünstler wird es immer schwerer, sich alle Nummern zu merken, die im Alltag wichtig sind.

    Da kommen die Pläne der EU zur "Vereinfachung" des europäischen Zahlungsverkehrs gerade recht. In spätestens zweieinhalb Jahren sollen unsere Kontonummern bei Überweisungen von den international einheitlichen IBAN abgelöst werden. Und auch die alten Bankleitzahlen werden ungültig und durch sogenannte BIC ersetzt. Das Problem: IBAN sind satte 22 Zeichen lang. Und auch die neuen Bankleitzahlen bringen es auf elf Ziffern. Merken kann sich das niemand mehr.

    Europäischer Behörden-Irrsinn also, einmal mehr? Jein. Die "neuen" Nummern - die bei grenzüberschreitenden Überweisungen längst Usus sind - haben durchaus ihren Sinn. Sie dienen dazu, den Zahlungsverkehr in Europa über die Ländergrenzen hinweg zu vereinheitlichen. In einem Raum mit gleicher Währung ist es nur konsequent, auch ein einheitliches System für Buchungen zu schaffen.

    Problematisch wird eine solche Umstellung allerdings, wenn wir betroffene Kunden darüber spät oder unzureichend informiert werden. Zu Recht weisen Verbraucherschützer darauf hin, dass das Thema IBAN und BIC bisher nur den wenigsten Menschen bekannt ist. Und dass es für viele Menschen nicht einfach werden wird, bei Überweisungen künftig mit 22-stelligen Codes zu jonglieren.

    In der Pflicht sind jetzt die Banken. Sie tun gut daran, ihre Kunden über die anstehenden Neuregelungen schnell, umfassend und transparent zu informieren. Sascha Borowski

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