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Kommentar: Die Truppe kann im Anti-Viren-Kampf helfen

Kommentar

Die Truppe kann im Anti-Viren-Kampf helfen

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    Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat angekündigt, dass das Heer "was immer jetzt gebraucht wird" zur Verfügung stellen werde.
    Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat angekündigt, dass das Heer "was immer jetzt gebraucht wird" zur Verfügung stellen werde. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

    Für den Einsatz der Bundeswehr im Inneren gelten in Friedenszeiten strenge Vorgaben, und das aus gutem Grund. Das Militär darf nicht einfach zur Hilfspolizei werden. Selbst angesichts der beispiellosen Krise durch die Corona-Epidemie wären bewaffnete Soldaten, die etwa mögliche Ausgangssperren durchsetzen, ein falsches Signal. Aufgabe der Truppe ist die Landesverteidigung.

    Doch das Coronavirus ist ein unsichtbarer, tückischer, niederträchtiger Feind. Zum Glück erlaubt das Grundgesetz die "Amtshilfe" der Bundeswehr im Falle von Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen. Dazu zählen Waldbrände oder Hochwasser und die Corona-Krise zweifelsohne erst recht. Es gibt eine ganze Menge, was die Soldatinnen und Soldaten jetzt tun können, um die Folgen der Epidemie so gering wie möglich zu halten. Bereits jetzt versorgt die Truppe Autofahrer, die im Mega-Stau an der deutsch-polnischen Grenze stehen, mit Essen und Decken. Die Einkäufer der Bundeswehr helfen bei der Beschaffung von medizinischer Ausrüstung wie Schutzanzügen und -brillen. Und auch die medizinischen Kapazitäten der Armee, etwa die Bundeswehrkrankenhäuser, können das von Überforderung bedrohte öffentliche Gesundheitssystem entlasten. Was ja auch in normalen Zeiten bereits geschieht.

    Das Coronavirus zeigt, wie wichtig eine funktionierende Armee ist

    Gleich zu Beginn der Krise hat zudem die Luftwaffe Deutsche aus Corona-Krisenregionen zurückgeholt. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Transportkompetenz der Truppe auch im Inland gebraucht werden wird. Etwa wenn es gilt, Hilfsgüter in besonders betroffene Gegenden zu schaffen. Oder Patienten aus überlasteten Krankenhäusern in solche auszufliegen, die noch Kapazitäten haben. In Frankreich wird dies bereits praktiziert. Dazu braucht es zuverlässig einsatzfähige Fahrzeuge, vom Lastwagen bis zum Hubschrauber, und vor allem genügend gut ausgebildete Soldaten. Die Epidemie führt uns nun besonders dramatisch vor Augen, wie wichtig eine funktionierende, gut ausgestattete Armee ist. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat angekündigt, dass das Heer "was immer jetzt gebraucht wird" zur Verfügung stellen werde.

    Umgekehrt muss auch der Staat der Bundeswehr zur Verfügung stellen, was immer sie braucht. Denn an der Corona-Front steht ihr ein langer, kräftezehrender Einsatz bevor, während die Aufgaben im Ausland künftig eher noch anspruchsvoller werden.

    Lesen Sie dazu auch: Kann die Truppe beim Kampf gegen das Coronavirus helfen?

    Wie verändert sich die Arbeit von Journalisten in Zeiten des Coronavirus? In einer neuen Folge unseres Podcasts geben wir einen Einblick.

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