Entscheidung des Papstes zum Hamburger Erzbischof macht fassungslos
Plus Die Begründung, mit der Papst Franziskus den Hamburger Erzbischof Stefan Heße trotz dessen Umgangs mit Missbrauchsfällen im Amt belässt, ist verheerend und für Betroffene ein Schlag ins Gesicht.
Die fassungslos machende Begründung, mit der Papst Franziskus den Hamburger Erzbischof Stefan Heße im Amt belässt, entwertet die – auch aufrichtigen – Bemühungen innerhalb der katholischen Kirche, den Jahrhundertskandal des Kindesmissbrauchs in den eigenen Reihen aufzuklären und aufzuarbeiten. Vor allem: ihm angemessene Konsequenzen folgen zu lassen und wirklich Verantwortung zu übernehmen. Fassungslos macht die Begründung, weil in ihr mit keinem Wort die Betroffenen vorkommen. Weil sie das Sprechen des Papstes von „Null Toleranz!“ und von der Bereitschaft, spürbar für das Versagen und Vertuschen, für die verübten Verbrechen einstehen zu wollen, ad absurdum führt.
Und: Weil sie eine Art Freifahrtschein darstellt. Demutsgesten und halbherzige Fehler-Eingeständnisse – gerne in Kombination mit einem (wenn auch unter massivem öffentlichem Druck zustande gekommenen) Rücktrittsgesuch – scheinen zu genügen, um höchste (Leitungs-)Ämter in der Kirche ausfüllen zu können. Selbst nachgewiesene Verstöße gegen eigene Vorgaben führen nicht dazu, dass ein Bischof gehen muss. Ja, nicht einmal dessen erklärter Wille, gehen zu wollen. Das ist die bittere Erkenntnis der Papst-Entscheidung zu Stefan Heße. Jede weitere Zeile ihrer Begründung ist ein härterer Schlag ins Gesicht von Betroffenen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich schließe mich an. Sehr mutiger Kommentar. Chapeau Herr Wirsching.
Sehr geehrter Herr Wirsching,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Obwohl ich selbst nicht gläubig bin, bewundere ich Sie für Ihr Eintreten für eine humanere und modernere Kirche.