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Kommentar: Hessenwahl: Bouffier rettet sich – und so auch die Kanzlerin?

Kommentar

Hessenwahl: Bouffier rettet sich – und so auch die Kanzlerin?

Michael Stifter
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    Volker Bouffier (Mitte), Ministerpräsident von Hessen.
    Volker Bouffier (Mitte), Ministerpräsident von Hessen. Foto: Boris Roessler, dpa

    Wenn in der Bundesregierung der Baum brennt, distanzieren sich Landespolitiker gerne von „denen in Berlin“. Schließlich gehe es bei einer Landtagswahl doch ums Land. Gestern ging es um Hessen. Und um Volker Bouffier. Der Ministerpräsident hat mit seiner schwarz-grünen Regierung einen ordentlichen Job gemacht und musste trotzdem zittern – wegen denen in

    Merkel hat Bouffier in einer Art Verzweiflungstat unterstützt

    Bouffier hat der Versuchung, den eigenen Absturz der Kanzlerin anzulasten, widerstanden. Und sie hat es ihm in einer Art Verzweiflungstat gedankt: „Wenn Sie Wut haben, was in Berlin passiert, schreiben Se mir ’nen Brief“, appellierte Merkel an die Hessen, ihren Ärger bloß nicht am armen Parteifreund Bouffier auszulassen. Hat wenig gebracht, die CDU wurde brutal abgestraft. Aber der anhaltende Höhenflug der Grünen scheint nicht nur den Ministerpräsidenten zu retten, sondern zumindest vorerst auch die Bundeskanzlerin. Notfalls muss Bouffier eben auch noch die FDP ins Boot holen.

    Der Aufstand in der CDU scheint vorerst vertagt

    Bei einem Machtverlust in Hessen wäre der Aufstand in der CDU gegen die Chefin noch vor dem Parteitag im Dezember ausgebrochen. Nun dürfte die Revolte vertagt sein. Größter Risikofaktor für Merkel wird die SPD, die wie zuvor in Bayern ein Debakel erlebt hat. Im Gegensatz zur Union ist den Sozialdemokraten jegliche Machtoption abhandengekommen. Eine Panikreaktion und die Flucht aus der GroKo ist keine Utopie mehr.

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