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Kommentar: Informations-Desaster für bayerische Grippeimpfung

Kommentar

Informations-Desaster für bayerische Grippeimpfung

Michael Pohl
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    Eine Ärztin impft eine Person mit dem Arzneimittel Influsplit Tetra gegen Grippe.
    Eine Ärztin impft eine Person mit dem Arzneimittel Influsplit Tetra gegen Grippe. Foto: Marcus Brandt, dpa

    Zahllose Apotheker ärgerten sich über das überraschende Fax, dass das bayerische Gesundheitsministerium 550000 Grippe-Impfdosen hortet und diese ohne vorherige Ankündigung den Ärzten zur Verfügung stellen will. Denn seit Wochen ringen Apotheken und Ärzte auch nur um den kleinsten Nachschub, müssen Hausärzte enttäuschte Patienten vertrösten, ohne zu wissen, wie es weitergeht.

    Risikopatienten sind verunsichert

    Am schlimmsten ist, dass zigtausende Bürger in Bayern, die zu sogenannten Risikogruppen gehören, verunsichert sind, ob sie eine nötige Grippeimpfung dieses Jahr überhaupt noch bekommen. Zumal die Angst vor dem unabsehbaren Risiko einer Doppelinfektion von Corona und Grippe groß ist.

    Insofern spricht die Nachricht, dass die Staatsregierung unbemerkt von der Öffentlichkeit eine halbe Million Impfdosen quasi im Keller versteckt hat, für eine desaströse Informationspolitik, die auch nicht mit Überforderung in der Corona-Krise zu rechtfertigen ist.

    Es ist gut, die Reserve freizugeben, aber dies muss transparent und fair geschehen. Dazu gehört auch, nicht an einem Tag ein Hohelied auf die Vor-Ort-Apotheke im ländlichen Bayern zu singen und am anderen Tag eine staatliche Arzneimittelverteilung geheim an ihnen vorbei zu organisieren.

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