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Kommentar: Trump engagiert einen Amateur für die US-Außenpolitik

Kommentar

Trump engagiert einen Amateur für die US-Außenpolitik

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    Rex Tillerson soll US-Außenminister werden.
    Rex Tillerson soll US-Außenminister werden. Foto: Alessandro Della Bella (dpa)
    Mann der Wirtschaft - und bald in der Poitik: Rex Tillerson.
    Mann der Wirtschaft - und bald in der Poitik: Rex Tillerson. Foto:  Rex C. Curry (dpa)

    Trumps Entscheidung, Exxon-Manager Rex Tillerson zum Außenminister zu machen, ist erstaunlich. Nicht so sehr, weil mangelnde politische Erfahrung grundsätzlich ein Ausschlusskriterium wäre. Und Tillersons Russland-Expertise muss nicht automatisch schlecht sein. Der designierte US-Präsident ist aber selbst ein politischer Anfänger, mit klaffenden Wissenslücken in internationalen Angelegenheiten. Er braucht die besten Berater, doch die Außenpolitik der weltweit mächtigsten Nation soll künftig von einem Amateur verantwortet werden.

    Das ist Donald Trump

    Donald Trump ist der aktuelle Präsident der USA. Fakten und Zahlen zu ihm.

    Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist das vierte von fünf Kindern des Immobilienunternehmers Frederick Trump Jr. und seiner Frau Mary Anne MacLeod.

    Trumps Großeltern Frederick Trump und Elisabeth Christ stammen aus Kallstadt in der Pfalz und waren nach Amerika ausgewandert.

    Trump studierte Wirtschaftswissenschaft an der Fordham University in New York und an der renommierten Wharton School in Philadelphia.

    Schon als Student machte Trump sich selbstständig, indem er mit einem vom Vater gestellten Startkapital von 200.000 Dollar preiswert marode Häuser erwarb, sanierte und teuer weiter verkaufte.

    1974 übernahm er das Unternehmen des Vaters und realisierte Bau- und Hotelprojekte in den USA und anderen Ländern. Zu den bekanntesten zählen in New York der Trump Tower, der Trump World Tower sowie das Trump Building.

    Die Geschäftsfelder des Donald Trump sind vielfältig: Er investierte in Aktien, besitzt eine Modelagentur und betreibt 18 Golfplätze. Aus dem Geschäft mit Spielbanken und einer eigenen Fluglinie zog er sich dagegen zurück.

    Trump veröffentlicht 16 Bücher, die als Ratgeberliteratur von Verhandlungs- und Geschäftspraxis handeln.

    Trump hatte immer wieder kurze Gastauftritte in Filmen und Fernsehserien, wie in Kevin – Allein in New York, Der Prinz von Bel-Air oder Sex and the City. 2004 und 2015 war Trump Gastgeber der US-amerikanischen Comedy-Show Saturday Night Live des Senders NBC.

    Donald Trump heiratete 1977 das tschechische Model Ivana Marie Zelníčková, mit der er drei Kinder hat. 1992 folgte die Scheidung. Trump war kurzzeitig mit Carla Bruni liiert, der jetzigen Gattin des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Von 1993 bis 1999 hieß Trumps Ehefrau Marla Maples. Mit der Schauspielerin hat er eine Tochter.

    2005 heiratet er das Model Melania Knauss, mit der er einen weiteren Sohn hat. Inzwischen ist er achtfacher Großvater.

    Trump ist ein politisches Chamäleon: 1987 registriert er sich bei den Republikanern, wechselt 1999 zur Independence Party, 2001 zu den Demokraten und 2009 wieder zu den Republikanern.

    Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft im Jahr 2016 provozierte Trump mit rassistischen und sexistischen Aussagen. Er beleidigte Behinderte und drohte, seine Konkurrentin Hillary Clinton ins Gefängnis zu schicken.

    Bei der US-Wahl am 8. November 2016 gelang es ihm dennoch, eine deutliche Mehrheit der Wahlmänner hinter sich zu vereinen.

    Wird der Exxon-Manager es schaffen, im Außenamt ein Klima kritischen Austauschs zu erhalten, in dem ein Wettstreit der besten Ideen gedeiht? Kann er sich auf die Komplexität internationaler Probleme einlassen, wo Verhandlungspartnern keine Gewinnmaximierung winkt? Auf die Feinheiten internationaler Diplomatie?

    Themen, die noch nicht einmal an Tillersons Einstellungen rühren – über die ist bislang wenig bekannt. Der designierte Chefdiplomat hat sich zumindest einen Ruf als seriöser Macher erworben; Wegbegleiter beschreiben ihn als ehrlich und professionell. Dass Tillerson die Beziehungen zu US-Verbündeten stärken will, ist nach Trumps Wahlkampfrhetorik auch ein Hoffnungsschimmer.

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