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Kommentar: Liebe EU, bitte kein Wunschdenken beim Brexit!

Kommentar

Liebe EU, bitte kein Wunschdenken beim Brexit!

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    Pro-Brexit-Demonstranten halten bei einer Kundgebung vor dem britischen Parlament Schilder in ihren Händen.
    Pro-Brexit-Demonstranten halten bei einer Kundgebung vor dem britischen Parlament Schilder in ihren Händen. Foto: Frank Augstein, AP/dpa

    Wer gedacht hatte, die Brexit-Entscheidung vor mehr als zwei Jahren sei ein Tiefpunkt gewesen, hat die Rechnung ohne die Briten gemacht. Seither haben sie es jeden einzelnen Tag geschafft, das Brexit-Grauen noch etwas größer werden zu lassen.

    Wenn Theresa May also nun wieder eine mögliche Verschiebung der Entscheidung ankündigt – und EU-Vertreter sogar mit einer jahrelangen Verlängerung liebäugeln –, ist das gewiss kein Anlass zum Aufatmen. Denn die Unlösbarkeit der Lage liegt keineswegs an einem Mangel an Zeit. Es liegt daran, dass Großbritannien heillos gespalten ist. Auch ein zweites Referendum, wie vom Labour-Chef ins Spiel gebracht, brächte nicht sicher eine Mehrheit für den EU-Verbleib.

    So traurig das klingt: Es kann mittlerweile nicht mehr um ein Ende des (Brexit-)Schreckens gehen, sondern höchstens um eine Schreckensbegrenzung. Die wäre etwa denkbar, wenn das britische Parlament nur noch die Wahl bekommt zwischen einem sanften Ausstieg samt nachfolgender Zollunion – oder dem Chaos des ungeregelten Ausstiegs. Das würde wohl eher zum kleineren Übel führen. Darauf sollten Brüssel und Berlin hinwirken. Alles andere ist, sorry to say, wishful thinking.

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