Nordkorea feuert erneut Rakete ab - Testflug offenbar gescheitert
Nordkorea hat trotz eines Verbots der Vereinten Nationen offenbar erneut eine Rakete getestet. Doch der Test soll schief gegangen sein.
Nordkorea hat wieder eine Rakete abgeschossen. Damit hat der kommunistische Staat unter der Führung von Kim Jong Un wieder gegen ein ausdrückliches Verbot durch eine Resolution der Vereinten Nationen verstoßen. Wie ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Seoul sagt, sei der Teststart der neuen Mittelstreckenrakete des Typs Musudan wahrscheinlich gescheitert.
Nordkorea schon einige Male mit Raketentest gescheitert
Für das Raketenprogramm Nordkoreas würde dies ein weiterer Rückschlag bedeuten. In diesem Jahr war das Land bereits vier Mal mit dem Test einer Musudan-Rakete gescheitert. Die Rakete hat eine Reichweite zwischen 2500 und 4000 Kilometern. Damit könnte sie Ziele in Südkorea oder Japan treffen, aber auch den US-Militärstützpunkt auf Guam im Westpazifik.
Die erstmals im Oktober 2010 bei einer Militärparade in Pjöngjang vorgestellte Rakete wurde bislang allerdings nie erfolgreich im Flug getestet. Die nordkoreanische Führung verfolgt nach Einschätzung von Analysten das langfristige Ziel, Raketen für einen potenziellen Atomangriff auf die USA zu entwickeln.
Norkorea feuert immer wieder Mittelstreckenraketen ab
Eine UN-Resolution verbietet der Führung in Pjöngjang Raketentests. Dennoch feuert Nordkorea an seiner Ostküste immer wieder versuchsweise Raketen ab. Die drei gescheiterten Raketentests im April wurden als Blamage für die nordkoreanische Führung gewertet, die eigentlich vor einem Parteitag ihre militärische Macht hatte demonstrieren wollen. Ende Mai soll ein weiterer Test gescheitert sein.
Am 6. Januar hatte Nordkorea seinen vierten Atomwaffentest seit dem Jahr 2006 abgehalten, einen Monat später folgte der Abschuss einer Langstreckenrakete. Der UN-Sicherheitsrat verhängte daraufhin Anfang März seine bislang schärfsten Sanktionen gegen das kommunistische Land. afp/AZ
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