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Gericht: Münchner muss 600 Euro für Zivilcourage zahlen

Gericht

Münchner muss 600 Euro für Zivilcourage zahlen

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    Gewalt.
    Gewalt.

    "Zivilcourage lohnt sich nicht", sagte Uwe W. gegenüber der Münchner tz.

    Denn er muss nun 600 Strafe zahlen, weil er sich in der U-Bahn-Station für zwei von einem Mann bedrängte Frauen eingesetzt hat.

    Inder Nacht zum 10. November sitzt Uwe W. im U-Bahnhof Implerstraße. ZweiFrauen gehen an ihm vorbei und werden von einem Mann verfolgt. Dieserhat eine Bierflasche in der Hand. Kurze Zeit hebt der Mann seinen Armund schlägt die Flasche einer Frau gegen die Schläfe. Die 48-Jährigesinkt zu Boden.

    Obwohl auch andere das Geschehen sahen, ist UweW. der einzige, der einschreitet: "Sie waren unschlüssig, haben nurbeobachtet", sagt er gegenüber der tz.Der Schläger will sich aus dem Staub machen, aber Uwe W. hält ihn fest.Im Gerangel schlägt der Täter mit einer Faust gegen die Brust von UweW. In der anderen Hand hat er noch die Bierflasche. Uwe W. gibt demSchläger einen Schubs und dieser fällt auf die Gleise. Uwe W. kümmertsich um die niedergeschlagene Frau, ein anderer Mann zieht den Schlägeraus den Gleisen heraus.

    Die ganze Situation wurde von Kamerasaufgenommen. Und das wurde Uwe W. nun zum Verhängnis. "DieVideoaufnahmen sind so gut. Man kann erkennen, dass es nicht notwendigwar, den Kläger auf die Gleise zu stoßen", erklärt Ingrid Kaps,Pressesprecherin des Münchner Amtsgerichts, gegenüber unserer Zeitung. Genau dafür muss Uwe W. nun wegen gefährlicher Körperverletzung 600 Euro Strafe zahlen.

    LautKaps kommt hinzu, dass Uwe W. den Schläger "gar nicht rausgezogen hat".Die Strafe sei jedoch sehr milde ausgefallen. "40 Tagessätze sind füreine solche Tat recht wenig", erklärt die Pressesprecherin. Denn dieZivilcourage des Münchners sei als "sehr löblich" berücksichtigtworden. AZ

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