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Kommentar: Drohungen und Hass: Nein, das müssen Politiker nicht aushalten!

Kommentar

Drohungen und Hass: Nein, das müssen Politiker nicht aushalten!

Michael Stifter
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    Vor allem in sozialen Netzwerken leben viele Menschen ihren Hass auf Politiker aus.
    Vor allem in sozialen Netzwerken leben viele Menschen ihren Hass auf Politiker aus. Foto: Lukas Schulze, dpa

    Wenn um das Ansehen von Berufsgruppen geht, landen Politiker oft ziemlich weit hinten. Damit müssen sie leben. Aber wenn Abgeordnete, Bürgermeister oder Gemeinderäte offen angefeindet und beschimpft oder sogar bedroht werden, hat das nichts mehr mit Berufsrisiko zu tun. Nein, das müssen sie eben nicht aushalten. Und immer mehr halten es auch nicht mehr aus, machen Schluss mit der Politik oder fangen gar nicht erst damit an. Denn längst geht es ja nicht mehr um fehlenden Anstand in sozialen Netzwerken. Es geht immer öfter auch um die blanke Angst um die eigene Gesundheit und die Familie – oder wie im Fall des CDU-Politikers Walter Lübcke und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (SPD) um Leben und Tod.

    Es gibt Grenzen und das müssen wir immer wieder klarmachen

    Das darf niemanden gleichgültig lassen, der auch übermorgen noch in einer funktionierenden Demokratie aufwachen will. Wer Fehler macht, muss dafür geradestehen und öffentliche Kritik ertragen. Das gilt für Politiker in speziellem Maße. Aber wir alle müssen viel öfter daran erinnern, dass es Grenzen gibt. Dass gegenseitiger Respekt der Klebstoff ist, der eine Gesellschaft zusammenhält. Wenn keiner mehr Verantwortung für dieses Land übernehmen will, werden am Ende jene Pöbler den Ton angeben, die vor nichts und niemandem mehr Respekt haben.

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