
Teurer Klimaschutz ist billiger als Folgen eines Nichtstuns


Exklusiv Klimaschutz ist teuer. Wirtschaft und Regierung scheuen die schnelle Umsetzung. Doch laut einer Studie sind Investitionen geringer als Folgekosten.
Die drohenden Folgekosten der globalen Klimaerwärmung sind laut einer deutsch-amerikanischen Studie deutlich höher als Investitionen in den Klimaschutz. Die Grünen fordern von der Bundesregierung Konsequenzen aus einer neuen Klimaschutzstudie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der New Yorker Columbia University.
Neue Studie über Folgekosten des Klimawandels - Grüne fordern CDU zum Handeln auf
Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer fordert die Bundesregierung auf, den ins Stocken geratenen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu forcieren. „Ich hoffe, dass die Studie ein Weckruf für die Wirtschaftspolitiker der CDU ist, die aktuell den Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik hintertreiben“, sagte der Krischer unserer Redaktion.
„Ohne den fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien funktioniert kein Klimaschutz“, die Studie belege, dass die Investitionen in den Klimaschutz auch ökonomisch mehr als sinnvoll sind: „Zunehmende Wetterextreme kosten etwas und es ist gut, wenn dahinter ein Preisschild kommt“, sagte Krischer. „Wobei in diesen ökonomischen Modellen keine Menschenleben berücksichtigt werden, sonst wäre noch eindeutiger, dass Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz deutlich billiger sind als Nichtstun.“
Studie des Potsdam-Instituts: Auswirkungen des Klimawandels teurer als Klimaschutz
Die Forscher speisten die aktuelle Forschung zu wirtschaftlichen Schäden, die durch die Auswirkungen des Klimawandels verursacht werden, in eines der renommiertesten Computersimulationssysteme ein. Sie verwendeten dabei das vom Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus entwickelte und in der Vergangenheit für die Politikberatung in den USA verwendete Dynamic Integrated Climate-Economy-Model. Die Computersimulation ist darauf trainiert, nach Wirtschaftswachstum zu streben.
"Um das wirtschaftliche Wohlergehen aller Menschen in diesen Zeiten der globalen Erwärmung zu sichern, müssen wir die Kosten der Klimaschäden und die Kosten des Klimaschutzes gegeneinander abwägen", sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der das Forscherteam leitete. "Wir haben viele gründliche Tests mit unseren Computern durchgeführt. Und wir haben festgestellt, dass sich die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 2°C, wie sie im wissenschaftlich fundierten, aber natürlich vor allem politischen Prozess auf dem Weg zum Paris-Abkommen 2015 vereinbart worden ist, tatsächlich als wirtschaftlich optimal erweist. Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zeigen alle in eine Richtung: Null Emissionen in 2050. "
Klimafolgen-Forscher Levermann: Ungebremste globale Erwärmung ist zu teuer
Die Analyse basiere auf der beobachteten Beziehung zwischen Temperatur und Wirtschaftswachstum. Veränderungen in der Reaktion von Gesellschaften auf Klimastress, insbesondere ein Aufflammen schwelender gewaltsamer Konflikte oder das Überschreiten von Kipppunkten für kritische Elemente im Erdsystem könnten die Kosten-Nutzen-Analyse jedoch weiter in eine Richtung verändern, dass noch dringender gehandelt werden müsse.
"Der Welt gehen die Ausreden zur Rechtfertigung des Nichtstuns aus - all diejenigen, die bisher gesagt haben, dass eine Klimastabilisierung zwar schön wäre, aber zu teuer ist, können nun sehen, dass es in Wirklichkeit die ungebremste globale Erwärmung ist, die zu teuer ist", betonte Levermann. "Business as usual wird unmöglich. Entweder schaffen wir eine CO2-freie Wirtschaft, oder wir lassen die globale Erwärmung die Kosten für Unternehmen und Gesellschaften weltweit in die Höhe treiben."
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Ist ja prima, dass wir in D die Welt retten können. Am Besten wir schalten das Land ab, damit die Welt ja gerettet. Wer glaubt eigentlich diesen Unsinn? Fakt ist, dass die CO2 Konzentration schon höher war, auch während Eiszeiten. Bislang konnte mir niemand die physikalischen Hintergründe von Klimagasen schlüssig erklären. (edit/Fakenews/rechtspopulistische Seite)
Wir in Augsburg können nicht die Luft in Bayern retten und wir in Deutschland können nicht das Klima unserer Erde retten.
So etwas hat auch nie jemand behauptet.
Doch wir können und müssen unseren Beitrag leisten! Bisher erzeugen wir in Deutschland je Bürger/in doppelt so viel CO2 wie der bzw. die durchschnittliche Erdenbürger/in. Und wir haben die Technik, um uns klimaunschädlich mit Energie zu versorgen.
Die Wirkungsweise der Klimagase erleben wir nicht in unserem Alltag. Vielleicht kann man das damit vergleichen, dass die Erde rund und keine Scheibe ist. Das sehen wir im Alltag auch nicht.
Wie die Klimagase wirken
Von unserer Sonne wird permanent unvorstellbar viel Energie abgestrahlt. Ein Teil trifft mit Kurzwellen unsere Erde. Hiervon wird ein kleiner Teil durch die Gase der Atmosphäre wieder ins Weltall zurückgestrahlt. Der größere Teil gelangt auf die Erdoberfläche – Boden wie Wasser. Hiervon wird wieder ein kleiner Teil „in den Himmel“ zurückgestrahlt (Albedo) und der größere Teil erwärmt den Boden und das Wasser.
Das erwärmte Wasser wie der erwärmte Boden strahlt die Wärme wieder auch nach oben ab. Wärmestrahlung ist langwellige Infrarotstrahlung. Diese Wärmestrahlung geht teilweise ins Weltall und teilweise wird sie durch die Klimagase aufgenommen und erwärmt diese. Dies führt wiederum dazu, dass Wärmestrahlen auch zur Erde geschickt werden. Bei viel Wasserdampf (Wolken) am Himmel viel. Bei wenig Wasserdampf (Wolken) – also beispielsweise klarer Nacht – verschwindet viel Wärme ins Weltall und wenig wird zur Erde gestrahlt.
Dies ist der Treibhauseffekt. Er ermöglicht überhaupt Leben auf unserer Erde. Ohne Treibhauseffekt wäre es, wie die Physiker aus der Strahlungsbilanz errechnen, auf unserer Erde im Schnitt minus 18 ° Celsius kalt. Die Erde wäre ein Eisball. Durch den Treibhauseffekt kam es, dass die Erde im Schnitt 14 ° Celsius warm war. Dadurch, dass wir seit rund 250 Jahren viel fossilen Kohlenstoff (Erdgas, Erdöl und Kohle) aus der Erde fördern und verbrennen und auch andere Treibhausgase wie Methan (CH4) oder Distickstoffmonoxid („Lachgas“, N2O) in die Luft lassen, ist die Treibhausgaskonzentration in unserer Atmosphäre gestiegen und im Schnitt ist es jetzt 15 ° Celsius auf unserer Erde warm.
Im Internet gibt es wissenschaftsbasierte Seiten, wo dies erläutert wird. Auch im Lexikon Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas
Raimund Kamm
Wenn man mal Nachrichten (von verschiedenen Quellen) verfolgt, erfährt man automatisch immer wieder, dass viele andere Länder Maßnahmen ergreifen.
Die USA unter Trump sind da eher Ausnahmen. Und bis auf die Länder, deren Wirtschaftsleistung massiv vom dem Export von fossilen Energieträgern (U.a Rußkand, Katar, S.A. ...) hängt,
Ja, die CO2 - Konzentration war in der Erdgeschichte schon viel höher. Wird auch nirgends bestritten oder geleugnet. Die Erde und auch die Natur wird eine höhere Konzentration locker wegstecken. Wir Menschen vermutlcih eben nicht. Somit geht es nicht um Rettung der Erde, sondern um den Fortbestand der Menschheit ... bzw. der jetzigen Entwicklungstufe der Menschheit. Einen massiven Klimawandel hat unabsehbare wirtschaftliche, politische und militärische Folgen.
Anbei ein Link wo der Zusammenhang C02 udn Erwärmun erklärt wird.
https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-der-co2-anstieg-ist-nicht-ursache-sondern-folge-des-klimawandels
Achtung! Die Seite ist nicht RT-finanziert! Sondern von der Smart Energy for Europe Platform gGmbH, die von der Mercator Stiftung und der European Climate Foundation getragen wird. Aber das sind bei einigen vermutlich zwielichtige und unseriöse Fakeverbreiter, die uns aus Bösartigkeit nur in den wirtschaftlichen Ruin treiben wollen. Der Artiklel stammt übrigens bereits aus 2010 bzw. 2014.
>> „Ich hoffe, dass die Studie ein Weckruf für die Wirtschaftspolitiker der CDU ist, die aktuell den Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik hintertreiben“, sagte der Krischer unserer Redaktion. <<
Die hintertreiben gar nichts - 1.000 Meter Abstand vom Zuhause zum Windrotor ist einfach Menschenschutz.
Intellektuell wird es auch zunehmend schwierig, wenn der Klimanotstand so lebensbedrohend dramatisch ist, aber die Risiken und Schäden aus 60 Jahren Atomwirtschaft dagegen plötzlich überschaubar wirken.
Die Studie ist nicht für Deutschland sondern für die ganze Welt.
Wir sehen bei unserem kombinierten Atom-/Kohleausstieg wie gering die vielfach behauptete "Vorbildwirkung" Deutschlands ist.
Erfolgversprechend sind einzig und alleine wirtschaftlich attraktive Produkte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die planwirtschaftliche Fiktion von staatlich gelenktem Klimaschutz ist ohne jede realistische Perspektive und wird wie alle sozialistischen Projekte nur zur Verarmung der so beherrschten Bürger führen.
Nehmt die Überschüssigen Steuern her und baut die Stromtrassen .
Plan ist eh 10 Milliarden.
Für mehr als 13 Milliarden, kann man das schon machen.
Man muss die Kosten dann auch nicht auf die Bürger umlegen.
"Der Welt gehen die Ausreden zur Rechtfertigung des Nichtstuns aus - all diejenigen, die bisher gesagt haben, dass eine Klimastabilisierung zwar schön wäre, aber zu teuer ist, können nun sehen, dass es in Wirklichkeit die ungebremste globale Erwärmung ist, die zu teuer ist"
Auf die halbwissenschaftlichen Halbwahrheiten, die hier von einigen anonymen Dauerkommentatoren geposted und zitiert werden, freue ich mich schon.
(edit/mod)
Das mag ja alles stimmen. Aber die Kosten der Klimaerwärmung und die Nutzen des "Nichtstun" sind ungleich verteilt. Da müssen die Staaten noch gewaltige Anstrengungen innerhalb und zwischen den Ländern machen um die drohende Klimakatastrophe aufzuhalten. Alle die da auf den Markt verweisen (FDP z.B.) wissen genau, dass der Markt das nicht regeln kann und lügen uns bewusst an. Ohne einschneidende gesetzliche Regelungen wird sich nichts ändern und die Klimaerwärmung geht weiter. Selbst so was einfaches wie Tempo 130 auf Autobahnen klappt nicht. Überall sitzen Leute (z.B. Andy Scheuer) die dafür arbeiten, dass die Klimaerwärmung weiter zunimmt. Man kann nur hoffen, dass es doch nicht so schlimm wird.