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Boko Haram: Nigerias Militär tötet nach eigenen Angaben 300 Boko-Haram-Kämpfer

Boko Haram

Nigerias Militär tötet nach eigenen Angaben 300 Boko-Haram-Kämpfer

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    Nigerianische Soldaten mit eroberten Waffen der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram.
    Nigerianische Soldaten mit eroberten Waffen der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram. Foto: STR/Archiv (dpa)

    Die nigerianischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei Gefechten im Nordosten des Landes 300 Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram getötet. Bei den Gefechten zur Rückeroberung des wichtigen Verkehrsknotenpunkts Monguno in den vergangenen Tagen seien auch zwei nigerianische Soldaten getötet und zehn weitere verletzt worden, teilte Militärsprecher Chris Olukolade am Mittwoch mit. Die Opferzahl konnte nicht unabhängig überprüft werden. Das umkämpfte Gebiet im Bundesstaat Borno, in dem das Kriegsrecht verhängt wurde, ist für Journalisten nicht zugänglich.

    Olukolade zufolge wurde bei der Rückeroberung der Kleinstadt auch Waffen, Sprengstoff und Munition der sunnitischen Fundamentalisten sichergestellt. Zudem wurden seinen Worten zufolge fünf gepanzerte Einsatzfahrzeuge und Geländewagen mit Maschinengewehren bzw. Flugabwehrgeschützen auf der Ladefläche zerstört. Das Militär verfolge die Terroristen, die entkommen seien, weiterhin am Boden und aus der Luft, teilte Olukolade mit. 

    Boko Haram terrorisiert Nigeria schon seit 2009

    Das ist die Terror-Sekte "Boko Haram"

    Die Terror-Sekte Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. Der Name bedeutet so viel wie „westliche Erziehung ist Sünde“.

    Bei Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen soll die Gruppierung seit dem Jahr 2009 mehr als zehntausend Menschen getötet haben.

    Schlagzeilen machen die Islamisten mit der Entführung von 276 Schülerinnen im April 2014. Der Aufruf #bringbackourgirls geht um die Welt.

    Die „nigerianischen Taliban“, wie sich die Islamisten auch nennen, machen erstmals 2004 mit einem Trainingslager „Afghanistan“ an der Grenze zum Nachbarland Niger auf sich aufmerksam.

    Gegründet wird die Sekte wohl 2002 vom Prediger Mohammed Yusuf. Er stirbt 2009 bei Kämpfen mit den Streitkräften. 2014 gilt Abubakar Shekau als Anführer.

    Die Regierung in Nigeria ist trotz des massiven Einsatzes der Armee nicht in der Lage, der Gewalt Herr zu werden.

    Die Kontrolle über Monguno ist von strategischer Bedeutung, da der Ort auf der Straße von der nordöstlichen Großstadt Maiduguri zum Tschad-See, der Stadt Baga und der tschadischen Grenze liegt. Boko Haram hatte den Ort vor etwa drei Wochen überrannt. Nigeria hatte vergangenen Montag die Rückeroberung gemeldet. Bei der Eroberung der Stadt Baga im Januar hatte Boko Haram Hunderte Menschen getötet. 

    Boko Haram terrorisiert bereits seit 2009 den Nordosten des ölreichen westafrikanischen Landes. Die Gruppe will dort und in den angrenzenden Gebieten der Nachbarländer einen Gottesstaat mit strenger Auslegung des islamischen Rechts gründen. Dem Terrorfeldzug der Gruppe sind Schätzungen zufolge mehr als 13 000 Menschen zum Opfer gefallen, rund 1,5 Millionen Menschen sind geflohen. 

    Boko Haram droht mit neuen Terror-Anschlägen

    Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau hat unterdessen in einer Videobotschaft neue Anschläge angekündigt, um die bevorstehenden Wahlen in Nigeria zu verhindern. Er sagte in dem über Twitter verbreiteten Video, Boko Haram werde die Durchführung der Wahlen nicht erlauben. Die Abstimmung widerspreche dem Willen Allahs. Die Echtheit des Videos konnte nicht unabhängig bestätigt werden. 

    Die Präsidentschaftswahlen in Nigeria waren ursprünglich für den 14. Februar geplant. Wegen der schlechten Sicherheitslage wurde der Termin aber in letzter Minute auf Anraten des Militärs um sechs Wochen auf den 28. März verschoben. Die Terrorgruppe hatte ihre Anschläge und Angriffe zuletzt verstärkt. Experten gehen jedoch nicht davon aus, dass sie die Wahlen verhindern könnte.

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