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Ostafrika: Putsch im Sudan: General verkündet Auflösung der Regierung

Ostafrika

Putsch im Sudan: General verkündet Auflösung der Regierung

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    Abdel Fattah al-Burhan bei einer Kundgebung 2019.
    Abdel Fattah al-Burhan bei einer Kundgebung 2019. Foto: Hussein Malla, AP, dpa (Archivbild)

    Im ostafrikanischen Sudan hat der höchste Militärvertreter im Land, General Abdel Fattah al-Burhan, die Auflösung der Übergangsregierung verkündet. Im ganzen Land werde der Ausnahmezustand verhängt, sagte al-Burhan in einer Fernsehansprache.

    Bereits zuvor protestierten Zehntausende Demonstranten gegen die Übernahme der Regierung durch die Armee. Die Protestler trotzten den Barrikaden der Sicherheitskräfte und begaben sich in Richtung auf das Militärhauptquartier. Das berichtete ein dpa-Reporter vor Ort am Montag. In der Hauptstadt war regelmäßiges Schussfeuer zu hören; Barrikaden standen in Flammen. Die Demonstranten verlangen den Rückzug der Armee aus der Regierung und demokratische Reformen.

    Ministerpräsident Abdullah Hamduk soll verschleppt worden sein

    Ministerpräsident Abdullah Hamduk, der bislang eine Übergangsregierung aus Militär und Zivilisten führte, sei von Angehörigen des Militärs an einen unbekannten Ort verschleppt worden, hieß es in einer Mitteilung auf der offiziellen Facebook-Seite des Informationsministeriums am Montagmorgen. Zuvor berichteten der Sender Al-Hadath und das Nachrichtenportal Sudan Tribune über die Festsetzung Hamduks. Das Internet, das Mobilfunknetz und Teile des Festnetzes sind gestört.

    Nach Regierungsangaben kam es bereits am 21. September zu einem Putschversuch. Seither hat sich die politische Lage im Sudan weiter zugespitzt. Seit Wochen gibt es immer wieder prodemokratische Proteste. Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Omar al-Baschir regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen ebnen soll. (dpa)

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